Neue Ideen gefragt: Intelligente Verwertung von Nebenprodukten in der Lebensmittelherstellung?

Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft erörtern heute mit Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH in einer simul+ -Werkstatt des sächsischen Landwirtschaftsministeriums ob und wie Reste aus der Lebensmittelherstellung sinnvoll verwendet werden können.

Pflanzliche und tierische Ressourcen sind im Prozess der Lebensmittelherstellung ein kostbarer und unverzichtbarer Rohstoff – der aber nur selten vollständig im Endprodukt landet. Reste fallen bei der Verarbeitung mitunter in wesentlichen Mengen an, ob beim Zerlegen und Filetieren oder der Zubereitung von Obst & Gemüse in mundgerechte Endprodukte im Zuge des aktuellen Convenience-Trends.

Aber was geschieht mit diesen Nebenprodukten? Bleiben wirklich nur die Verarbeitung zu Futtermitteln oder die kostenpflichtige Entsorgung? Oder gibt es Alternativen? Vielleicht die Resteverwertung als Rohstoff in anderen Industriezweigen? Und wenn, ab welcher Menge wäre das wirtschaftlich sinnvoll? Wäre eine Verwertung direkt am Standort sinnvoll, beispielsweise in einer Biogasanlage, um Transportwege zu minimieren? Und, welche weiteren neuen Ansätze gibt es, Nebenprodukte verfahrenstechnisch aufzubereiten und gegebenenfalls zu modifizieren, um sie gezielt und wertschöpfend in Produkte aller Art und technische Prozesse einzubringen?

Diese Fragestellung diskutiert die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) morgen in der simul+-Werkstatt „Ernährungswirtschaft vor Ort: Intelligente Verwertung von Nebenprodukten in der Lebensmittelherstellung“ mit Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Entwicklung. Ziel der simul+-Initiative des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) ist es, gemeinsam mit Praxispartnern neue Ideen zu entwickeln.

Gastgeber der Ideenwerkstatt ist dieses Mal die Friweika eG in Weidensdorf / Sachsen, die ihre bei der Produktion anfallenden Kartoffelnebenprodukte schon sehr erfolgreich in einer eigenen Biogasanlage verwertet und damit nicht nur die Umwelt schont, sondern auch durch die auf diesem Weg selbst erzeugte Energie Betriebskosten einspart. Das erfolgreiche Format „Ernährungswirtschaft vor Ort“ vernetzt Unternehmen und Forschungseinrichtungen und wird von der WFS seit 2012 im Auftrag des SMUL durchgeführt. Die Veranstaltungen im vergangenen Jahr beschäftigten sich mit den Themen Digitalisierung, Verpackungstechnologien und Produktentwicklung.