Cloud & Heat Dresden rettet Daten schnell vor dem "Nichts"

Wenn das Computersystem abstürzt, Hacker den Firmenserver crashen oder auch einfach mal "nur" der Strom ausfällt. - Dann sind wichtige Unternehmensdaten ernsthaft in Gefahr; im schlimmstmöglichen Fall sogar dauerhaft im "Nichts" verschwunden. Im datengetriebenen Internet-of-Things-Zeitalter ein absoluter Supergau. Das Dresdner Unternehmen Cloud & Heat hat im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Innovations-Projektes "fast realtime" an Lösungen zur schnellen Datensicherung in Backup-Rechenzentren getüftelt. Mit Erfolg.

Um dem Notfall und damit dem zeitweisen Verlust von wichtigen Daten vorzubeugen, betreiben besonders Behörden und Groß-Unternehmen ein oder mehrere Backup-Rechenzentren, die den gesamten IT-Betrieb übernehmen, falls das eigentliche System ausfällt. Back-up- und Live-System müssen ständig abgeglichen werden, nicht selten werden dabei große Datenmengen übertragen. Das kostet Zeit, im Störfall u. U. zu viel Zeit. 

Cloud&Heat hat für das Datenmengen- und Übertragungsproblem einen Mechanismus entwickelt, der Dateien zunächst in kleinere Blöcke unterteilt. So müssen im Falle einer Replikation auf das Back-up-System nur kleinere Datenmengen über das Netz geschickt werden, was die Schnelligkeit der Datenübertragung erhöht. Erkennt die Software eine Änderung, repliziert sie nur den geänderten Block. „Durch kurze Prüfintervalle und möglichst kleine Datenmengen können wir die Zeiten herkömmlicher Programme um durchschnittlich 30 bis 70 Prozent verringern“, so Dr. Marius Feldmann, COO von Cloud&Heat Technologies.

Darüber hinaus hat Cloud&Heat einen Geolokalisator entwickelt, der es dem Nutzer ermöglicht, softwaregesteuert denjenigen Back-up-Server-Standort zur Sicherung auszuwählen, der die geringste Latenz ( =zeitliche Verzögerung in Netzen, die durch den Durchlauf der Datenpakete entsteht) aufweist. Denn es ist nicht nur wichtig, so wenig Daten wie möglich standortübergreifend zu replizieren, sondern auch die Zeitverzögerung bei der Datenübertragung so klein wie möglich zu halten. Forschungsziel war es auch, die Latenz zwischen den einzelnen Server-Standorten zu verbessern. Sind die Infrastrukturen eines Rechnungszentrums auf verschiedene lokal betriebene, kleinere Standorte verteilt, lässt sich die Zeitverzögerung der Übertragung zwischen den einzelnen Datendepots minimieren. Werden die Daten in lokaler Nähe zum Kunden synchronisiert und gespeichert, braucht die Datenübertragung weniger Zeit, als wenn Cloud-Nutzer aus Deutschland ihre Cloud-Ressourcen in Serverfarmen in den USA verarbeiten.

     

Über Cloud&Heat Technologies

Cloud&Heat ist Anbieter von Cloud-Lösungen für den Unternehmens- und Privatbereich. Seit 2012 betreibt das Unternehmen eine eigene, auf verschiedene Standorte verteilte Cloud-Infrastruktur, auf der klassisches Cloud Computing angeboten wird. Mit der Konzeption, der Inbetriebnahme und Wartung maßgeschneiderter Cloud-Lösungen für Unternehmen reagiert Cloud&Heat Technologies auf die rasant steigende Nachfrage nach unternehmensinternen Cloud-Infrastrukturen. Alle Lösungen basieren dabei auf der Cloud&Heat-eigenen Serverbasis „Datacenter in a Box“, die dank innovativer Heißwasserkühlung weltweit einzigartig energieeffizient ist. Die Serverabwärme von CPU oder RAM wird abgeführt und kann zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung in der Immobilie genutzt werden, in der das Rechencenter steht. Das energie- und kosteneffiziente Konzept ist mehrfach preisgekrönt, u. a. durch den Deutschen Rechenzentrumspreis 2015 und 2016.