Deutsch-Chilenisches Netzwerk fördert Internationalisierung deutscher KMU

Das agroAMBIENTE-Netzwerk zwischen deutschen und chilenischen Unternehmen und Einrichtungen hat vor einem knappen Jahr seine Arbeit aufgenommen. Im Fokus steht die Generierung marktkonformer Innovationen im Bereich des Wasser-, Energie- und Abfallmanagements in der chilenischen Landwirtschaft, insbesondere im Obst- und Weinbau. Die Idee zur Zusammenarbeit entstand im Rahmen einer Unternehmerreise des Sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, im November 2016 nach Chile.

Seit Oktober 2017 geht das agroAMBIENTE-Netzwerk, bestehend aus 14 deutschen - größtenteils sächsischen - Mitgliedern erfolgreich seinen Aktivitäten in Chile nach. Unter der Leitung der iBDC Leipzig GmbH kooperieren klein- und mittelständische Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstitute aus Deutschland mit ihrem chilenischen Gegenstück. Im Vordergrund steht hierbei die Generierung marktkonformer Innovationen im Bereich des Wasser-, Energie- und Abfallmanagements in der chilenischen Landwirtschaft, insbesondere im Obst- und Weinbau.

Die enge Zusammenarbeit stärkt die bereits sehr guten wirtschaftlichen und auch politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Chile und basiert auf einer langen Tradition - insbesondere in der Kooperation zwischen sächsischen und chilenischen Akteuren. Das Beratungsunternehmen iBDC Leipzig GmbH (firmiert unter iBDC Group) hat im vergangenen Jahr die Gründung eines ZIM-Kooperationsnetzwerkes mit internationalem Aktionsfeld angestoßen. Grundlage der Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Idee zur Entwicklung und Verwertung von innovativen Produkten, Verfahren oder technischen Dienstleistungen in einem technologisch oder regional orientierten Verbund oder entlang einer Wertschöpfungskette. Die Idee zur Zusammenarbeit kam dem Netzwerkmanagement und einigen mitbegründenden sächsischen Unternehmen des Netzwerks im Rahmen einer Unternehmerreise des Sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, im November 2016 nach Chile. In Gesprächen und Unternehmensbesuchen in Santiago de Chile und dem Umland - organisiert von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH - wurde das Interesse chilenischer Unternehmer, vorrangig aus dem landwirtschaftlichen Sektor, an deutscher - bzw. sächsischer - Umwelt- und Energietechnik deutlich.

Chile ist eine der offensten Volkswirtschaften weltweit und ein Trendsetter in Süd- bzw. Lateinamerika. Das Land zählt aber auch zu den 30 Ländern weltweit, die bis 2025 am stärksten vom Wasserstress betroffen sein werden. Neben dem Bergbau stellt der Lebensmittelsektor die zweitwichtigste Säule der chilenischen Wirtschaft dar und zeichnet für ca. 4% des nationalen BIP verantwortlich. In den letzten Jahren litt der Lebensmittelsektor und insbesondere die Landwirtschaft unter den Auswirkungen des Klimawandels, die sich unter anderem in niedrigeren Niederschlagsmengen, längeren Trockenzeiten und veränderten Bodenbedingungen ausdrücken. Gemäß einer Studie von ECLAC (United Nations Economic Comission for Latin America and the Carribean) sind die Wasserpreise in Chile im Vergleich zu anderen Ländern überdurchschnittlich hoch. Das Land gehört zu den Ländern weltweit, die am meisten für die Vermeidung von Umweltkatastrophen ausgeben. Von den insgesamt rund US$ 3,1 Mrd. gehen 45% in die Behandlung der Wasserknappheit. Chile besitzt aktuell ein Wasserdefizit von 82,6 m3 /s. Dieses Defizit wird bis 2025 auf 149 m3 /s ansteigen. 76% der Oberfläche Chiles ist von Trockenheit, Versteppung und geschädigten Böden betroffen. In diesen Gebieten leben 11,6 Mio. Menschen, 65% der gesamten Bevölkerung des Landes.