Schüler-Vergleichstest: Sachsen bundesweit auf Platz 1

Sachsen erreicht souverän Platz 1 beim IQB-Bildungstrend 2018, Sekundarstufe I (MINT-Kompetenzen) und liegt zudem signifikant über dem deutschen Mittelwert: Dt. Mittelwerte: Mathe 499, Naturwissenschaften 494 bis 500 / Sachsen: Mathematik 530 Punkte und Naturwissenschaften 525 bis 535 Punkte). Mit größerem Abstand folgen Bayern und Thüringen auf den nächsten Plätzen.

Die Ergebnisse im Überblick

  • Mathematik

Die mathematische Kompetenz der sächsischen Schülerinnen und Schüler liegt mit 530 Punkten signifikant über dem deutschlandweiten Durchschnitt und damit auf dem ersten Platz der nationalen Skala vor Bayern (524) und Thüringen (507). Mit einem Schüleranteil von 57 Prozent, die in Mathematik den Mindeststandard für den mittleren Schulabschluss (MSA) erreichen, rangiert Sachsen ebenfalls auf Platz 1.

  • Naturwissenschaften

Die naturwissenschaftliche Kompetenz (Biologie, Chemie und Physik) der sächsischen Schülerinnen und Schüler liegt mit 525 bis 535 Punkten deutlich über dem deutschen Durchschnitt und damit auf Rang 1 der nationalen Skala. Beim Erreichen der Regelstandards und Verfehlen der Mindeststandards für den MSA rangiert Sachsen auf Platz 2 nach Bayern.

  • Geschlechtsbezogene Kompetenzunterschiede

Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen sind im Vergleich zu 2012 deutschlandweit nach wie vor vorhanden. Für Sachsen spielen die Geschlechterunterschiede beim Erreichen der Kompetenzwerte in Mathematik, Chemie und Physik 2018 kaum eine Rolle. Lediglich in Biologie sind die Mädchen den Jungen mit 22 Kompetenzpunkten deutlich überlegen.

Im deutschlandweiten Vergleich sind Jungen von ungünstigen Entwicklungen seit 2012 häufiger betroffen. Bei ihnen haben sich auch die Werte für das Selbstkonzept und das Interesse an den untersuchten Fächern verringert (am meisten im Fach Mathematik). Außer in Biologie haben sie aber weiterhin ein deutlich höheres Selbstkonzept und Interesse als die Mädchen an den Fächern. Außer in Mathematik haben die Mädchen mit ihren Kompetenzwerten in Biologie, Chemie und Physik die Nase vorn. Am geringsten fallen die Unterschiede zwischen den Geschlechtergruppen im Fach Physik aus. Deutschlandweit sind die geschlechtsbezogenen Unterschiede im Fach Mathematik seit 2012 deutlich zurückgegangen. In den naturwissenschaftlichen Fächern sind signifikante Veränderungen zwischen Mädchen und Jungen nur auf Länderebene und lediglich für Brandenburg und Thüringen zu verzeichnen.

    

Hintergründe zum sächsischen Erfolg

  • Sachsen hat seit Jahren in Deutschland eine führende Position bei der MINT-Förderung inne. Traditionell hat der Bereich der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) im sächsischen Schulsystem eine herausragende Bedeutung.
  • In allen Schularten beträgt der Anteil der MINT-Fächer am Gesamtunterricht über 30 Prozent.
  • Sächsische Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an einer Vielzahl von mathematischen, naturwissenschaftlichen, informatischen und technischen Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene sowie auf internationaler Ebene.
  • Lehrkräfte aus dem Bereich der Mathematik und Naturwissenschaften wurden in den letzten Jahren flächendeckend fortgebildet.
  • MINT-Kompetenzen spielen bereits bei der frühkindlichen Bildung eine wichtige Rolle. Sie sind z. B. fester Bestandteil des Kita-Bildungsplanes.
  • Am Projekt „Haus der kleinen Forscher“, das flächendeckend die sächsischen Kindertagesstätten bei der naturwissenschaftlichen Bildung unterstützen soll, sind 70 Prozent der sächsischen Kindertagesstätten beteiligt – deutschlandweiter Spitzenwert.
  • MINT-Bildung hat auch in den Grundschulen einen hohen Stellenwert: So unterstützt das Kultusministerium die Initiative „Haus der kleinen Forscher“ seit 2014. Bereits in der Klassenstufe 1 und 2 weisen naturwissenschaftlich-technische Themen im Pflichtbereich einen Anteil von 72 Prozent auf.
  • An den Oberschulen und Gymnasien kommen umfangreiche Kooperationen mit außerschulischen Institutionen und Bildungsträgern zur MINT Förderung hinzu. Bundesweit einmalig ist das Absolvieren einer schriftlichen Prüfung entweder in Biologie, Chemie oder in Physik als eine notwendige Voraussetzung für den Realschulabschluss.
  • 90 Prozent der Gymnasien bieten aktuell ein schulspezifisches Profil mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt an.