15. Polnisch-Sächsisches Wirtschaftsforum diskutiert Potenziale für Zusammenarbeit

Die Internationalisierung der Wasserstoffbranche, Best Practice-Beispiele aus Sachsen und Niederschlesien sowie Potenziale für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der in beiden Ländern wachsenden Branche standen im Mittelpunkt des 15. Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforums am 26.10.2023 in Dresden. Knapp 180 Vertreter aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verwaltung sowie aus der regionalen Energie- und Umweltpolitik beider Länder, davon knapp 50 aus Polen, tauschten sich zu diesen Fragen unter dem Motto „Wasserstoff – Energieträger der Zukunft“ am zweiten Tag der Clean Hydrogen Convention (CHC) aus.

Vortragsprogramm zum 15. Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforum (Quelle: WFS)

Vortragsprogramm zum 15. Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforum (Quelle: WFS)

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Der europäische Energiemarkt erfordert gemeinsames Handeln für gemeinsame neue Herausforderungen. Deshalb enden Wasserstoff-Pipelines besser nicht an den Landesgrenzen, sondern verknüpfen wirtschaftsstarke und prosperierende Regionen miteinander. Niederschlesien und Sachsen haben starke Industriezentren, für die die Anwendung von grünem Wasserstoff schon relevant ist oder relevant wird. Wir wissen aber in diesem neuen Bereich noch zu wenig voneinander. Daher haben wir uns entschieden, das 15. Polnisch-Sächsische Wirtschaftsforum in die heutige Clean Hydrogen Convention einzubetten. Das Forum dient dazu, das Wissen über die jeweiligen Kompetenzen des anderen zu bündeln und Kooperationen anzubahnen. Dies zeigt: Das polnisch-deutsche Verhältnis ist – auch trotz manch bisheriger politischer Irritationen – stark und lebendig. Und wir wollen und werden es weiter nachbarschaftlich pflegen, zum Wohle der Menschen in unseren beiden Ländern.“

„Mit dem Fokus auf Wasserstoff greift das 15. Polnisch-Sächsische Wirtschaftsforum ein überaus aktuelles und für beide Seiten höchst relevantes Thema auf. Sowohl Polen als auch Sachsen haben eine Wasserstoffstrategie verabschiedet und arbeiten an deren Umsetzung. Polen ist als drittgrößter Wasserstoffproduzent in Europa und als fünftgrößter weltweit ein interessanter Partner für Sachsen, wo zahlreiche Akteure anwendungsorientierte Lösungen für grünen Wasserstoff entwickeln und dabei entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv sind. Insofern sind ein intensiver Austausch und eine engere Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn eine win-win-Situation für beide Seiten“, erläutert Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS).

Neben Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen sind aus Polen u.a. das Hydrogen Valley Niederschlesien, das Wasserstoffzentrum Kleinpolen, die Energiecluster Oława EKO und Go Green sowie die ThinkTanks WiseEuropa und DISE ENERGY dabei. Die WFS hat das heutige Forum im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und in Kooperation mit dem Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien, HZwo e.V. und Energy Saxony e.V. organisiert.

„SAXONY!visit“ mit Delegation internationaler Wirtschafts- und Handelsräte

Anlässlich der CHC ist zudem eine Delegation internationaler Wirtschafts- und Handelsräte in Sachsen zu Gast. Im Rahmen eines von der WFS organisierten „SAXONY!visit“-Projekts werden Vertreter u.a. aus Griechenland, Moldau, Ungarn und Zypern sowie aus Honduras, Mexiko, Namibia, Nigeria und Singapur erwartet. Neben dem Besuch des Kongresses und einem Einblick in Sachsens Wasserstoffaktivitäten erhalten die Teilnehmer auch einen Überblick zu den Themen Digitalisierung und Mikroelektronik sowie zum sächsischen Life Science-Standort. Dabei werden u.a. die Bereiche Start-Up-Förderung, Ansiedlungen sowie Clusterzusammenarbeit thematisiert.

Mit dem Instrument „SAXONY!visit“ lädt die WFS ausländische Unternehmen in den Freistaat ein. Die Teilnehmer können sich über den Wirtschaftsstandort informieren, zu speziellen Branchen- und Technologiethemen Firmen besuchen und dort potenzielle Geschäfts- und Kooperationspartner treffen. Sächsische Unternehmen haben dabei die Chance, ohne größeren Aufwand ihre Außenwirtschaftsaktivitäten auszubauen.

Messepräsentation auf CHC Fair

Gemeinsam mit dem HZwo e.V. präsentiert die WFS das „Wasserstoffland Sachsen“ auf der Begleitmesse CHC Fair. Die Messe zeigt das breite Know-how der sächsischen Wasserstoffakteure, die u.a. dezentrale Erzeugungsanlagen für Strom und Wärme entwickeln, an neuartigen, intelligenten Formen der Energienutzung arbeiten und ihre Expertise für die Einführung nachhaltiger Verkehrs- und Antriebssysteme nutzen – auch auf Basis von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien. Mehr als 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen arbeiten derzeit im Innovationscluster „Wasserstoffland Sachsen“ übergreifend in den Sektoren Energie, Industrie und Mobilität am Thema grüner Wasserstoff und Brennstoffzellen. Träger des Branchen- und Forschungs-Netzwerks sind der HZwo e. V. Chemnitz und – als Konsortialpartner – der Energy Saxony e. V. Dresden.