Freiberg: "UNDROMEDA" erkundet die Unterwelt
Heute startet das vierjährige Projekt "UNDROMEDA" (Underground Robotic System for Monitoring, Evaluation and Detection Applications) zur Nutzung von Drohnen im Bergbau, das Forscher der TU Bergakademie Freiberg zusammen mit externen Partnern durchführen. Ergebnis soll ein autonomes Robotersystem zur Erkundung und Überwachung unterirdischer Kavernen, Tunnel und Kanäle sein.
Von einer mobilen Plattform soll zukünftig eine Drohne starten können, die mit hochempfindlichen Kameras und Radarsystemen schwer zugängliche unterirdische Bereiche durchfliegen und erkunden kann. Zur Umgebungs-Messung werden zum Beispiel Laser-Scanner, Radar, 3-D-Messtechnologie und optische Navigationsgeräte eingesetzt. Erste Testflüge haben die Freiberger Wissenschaftler bereits im Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ durchgeführt. Dabei testen sie verschiedene Methoden, um die Propeller der Drohne vor Schäden durch Kollisionen mit dem umgebenden Gestein zu vermeiden.
„Mit dieser Forschung leisten wir einen Beitrag zum Bergbau der Zukunft. So können wir durch den Einsatz moderner Technologien die Gefährdung für die Menschen erheblich reduzieren und erhalten gleichzeitig qualitativ hochwertige Daten und Informationen in Echtzeit. Dadurch lassen sich künftig auch Kosten einsparen“, erläutert Prof. Dr. Bernhard Jung, Inhaber der Professur Virtuelle Realität und Multimedia an der TU Freiberg. Auch die Forscher um Direktor Prof. Dr.-Ing Jörg Benndorf vom Institut für Markscheidewesen und Geodäsie der TU Freiberg steuern ihre Kompetenzen zum Projekt "UNDROMENDA" bei.
Bis Ende 2019 wollen die Wissenschaftler verschiedene Träger- und Sensorsysteme sowie eine autonome Software entwickeln. Diese werden dann in einen für 2020 geplanten Prototypen eingebaut.
Das Projekt „UNDROMEDA” (Underground Robotic System for Monitoring, Evaluation and Detection Applications) wird mit 1,5 Millionen Euro über das Konsortium EIT (European Institute of Innovation and Technology) RawMaterials gefördert, bei dem 100 Partner, vor allem aus dem Hochschulbereich, aus mehr als 20 EU Ländern zusammenarbeiten.