Automatisierung in der Landwirtschaft

Am 03. Juli 2023 wurde in Meißen erstmals das neue bundesgeförderte Forschungsprojekt „Feldschwarm Ökosystem“ vorgestellt. Dieses Vorhaben gilt als eines der derzeit wichtigsten Schlüsselprojekte der Landtechnik im Bereich Robotik und Automatisierung.

Roboterfahrzeuge für einen "Feldschwarm" (Quelle: TU Dresden, Professuren TD und AST)

Aufbauend auf den Ergebnissen des ebenfalls vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes „Wachstumskern Feldschwarm“ soll eine Technologieplattform für adaptive autonome Landmaschinen entwickelt werden, die herstellerübergreifend in der Bandbreite von Assistenzsystemen bis hin zu autonom agierenden Schwarmszenarien einsetzbar ist. Im Ergebnis soll der gleichzeitige Betrieb mehrerer Maschinen sowie moderner Roboter durch einen Bediener, der den Arbeitsprozess jederzeit überwachen und eingreifen kann, möglich sein.

Im Ausgangsprojekt Feldschwarm wurden kleine, intelligente Maschineneinheiten entwickelt und erprobt, die sich flexibel kombinieren lassen und sich so perfekt den jeweiligen Anforderungen und Gegebenheiten auf dem Feld anpassen. Das nun gestartete RUBIN-Konsortium (RUBIN = „Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation“, ein Programm des BMBF) rückt die Bediener, die den Arbeitsprozess auf dem Feld überwachen und jederzeit eingreifen können, in den Mittelpunkt der Entwicklungen. Das Feldschwarm Ökosystem soll erstmalig den automatisierten und gleichzeitigen Betrieb mehrerer Landmaschinen sowie moderner Agrarroboter ermöglichen.

Die Projektbeteiligten erarbeiten hierfür eine umfassende Hardware und IT-Steuerungsarchitektur, die innovative Systeme zur teilautonomen Steuerung mehrerer Landmaschinen sowie zur Fern- bzw. Prozessüberwachung integriert. Darüber hinaus erforschen sie neue Technologien und Verfahren der künstlichen Intelligenz, Fern- und Prozessüberwachung sowie Cyber-Security für einen störungsfreien sicheren Betrieb. Die neuen Steuerungssysteme werden sowohl in handelsübliche Landmaschinen als auch in moderne Feldschwarm-Agrarroboter integriert und im gemeinsamen Betrieb auf Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit getestet.

Für das Vorhaben „Feldschwarm Ökosystem“ engagieren sich folgende Projektpartner:

  • BITSz electronics GmbH – Entwicklung und Produktion von Steuerungen und Sensorsystemen,
  • Eidam Landtechnik GmbH – Entwicklung und Produktion von Landtechnik, insbesondere zur Bodenbearbeitung,
  • Estino GmbH – Entwicklung und Produktion von Hard- und Software-Systemlösungen zur Zuverlässigkeitsabsicherung in der Fahrzeug- und Landtechnik,
  • Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme – Entwicklung einer Leitstands-Architektur für den landwirtschaftlichen Bereich sowie Sicherheits- und Absicherungskonzepte für eine automatisierte Landtechnik,
  • Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik – Erforschung und Entwicklung von funktionsintegrierten Leichtbaustrukturen und deren Fertigungstechnologien,
  • Hydrive Engineering GmbH – Entwicklung und Produktion von Leitständen, Schulungsprüfständen und virtuellen Entwicklungsumgebungen,
  • IndiKar Individual Karosseriebau GmbH – Entwicklung und Produktion von Sonderfahrzeugen und Spezialausstattungssystemen,
  • LACOS Computerservice GmbH – Entwicklung von Software zur heterogenen Schwarmnavigation und Steuerung von teilautonomen Landmaschinen,
  • LEMKEN GmbH & Co. KG – Entwicklung und Produktion von Sensorik zur Prozessüberwachung,
  • Reichhardt GmbH Steuerungstechnik – Bündniskoordinator; Entwicklung und Produktion von Automatisierungssystemen für Landmaschinen,
  • Technische Universität Dresden – Professur Agrarsystemtechnik – Forschung und Entwicklung von Maschinenkonzepten und Maschinensystemen,
  • Technische Universität Dresden – Professur Technisches Design – Forschung und Entwicklung von modularen Bediensystemen,
  • Universität Leipzig – Institut für Wirtschaftsinformatik – Forschung und Entwicklung von intelligenten Verfahren und Methoden u.a. zur Pflanzenerkennung mittels Künstlicher Intelligenz.

Koordiniert wird das Projekt von der LACOS Computerservice GmbH.

Feldschwarm ÖkoSystem