Damit der Roboter auch im Funkloch arbeitet
Wenn mobile Roboter plötzlich im Funkloch erstarren, ist das ein Fall für Meshmerize aus Dresden: Mit ihren Kommunikationsnetzen können sich Industrieroboter, Paketlieferdrohnen und autonome Autos direkt und ausfallsicher miteinander verbinden - ganz ohne Basisstationen oder andere Infrastruktur.
Über solche Punkt-zu-Punkt-Verbindungen verständigen sich die Kollegen aus Stahl und Kunststoff auch überall dort, wo weder 5G-Funk noch Wifi anliegen. Das Unternehmen trimmt diese Ad-hoc-Netzwerke auf kurze Latenzzeiten, damit die Roboter stets ohne merkliche Verzögerungen weiterarbeiten können.
Im Kern steckt dahinter ein Softwarepaket, das auf jedem Roboter und jedem WLAN-fähigen Gerät mit Linux und geeigneter Funktechnik installiert werden kann. Dieses System sucht nach benachbarten WLAN-Verbindungen, die einzeln womöglich nur mäßig funktionieren, und verknüpft sie so, dass sie nach außen wie ein einheitliches zuverlässiges Netzwerk funktionieren. Da es darin wie bei den Drähten eines Maschendrahtzauns („mesh“) stets mehrere Wege von einem Knoten zum nächsten gibt, können sich die Datenpakete immer neue gangbare Wege suchen. Damit wird jeder rollende Roboter zu einer Basisstation auf Rädern, jede Drohne zu einem fliegenden Zugangspunkt. Und das heißt auch: Solch ein bewegliches Netz kann sich mit seinen „Agenten“ ausdehnen und wieder schrumpfen, Funkschatten flexibel ausfüllen und vorhandene 5G-, Wifi- oder LAN-Netze verstärken. Typische Einsatzszenarien für die Mesh-Netze sind zum Beispiel Agrardrohnen für die Ernte-Überwachung, Baustellen, Transportroboter in hochautomatisierten Lagerhallen, aber auch Fabriken, die nachträglich auf „Industrie 4.0“ umgerüstet werden.
Entstanden ist das junge Unternehmen 2020 als Ausgründung der TU Dresden. Auch als Technologiepartner für die Entwicklung des Mobilfunks der 6. Generation ist Meshmerize nachgefragt.
Meshmerize GmbH, Dresden