Preisgekrönte gedruckte Elektronik aus Chemnitz

In München findet gerade die LOPEC statt - die internationale Fachmesse für gedruckte Elektronik und ein begleitender Kongress. Hier gewann gestern das Institut für Print- und Medientechnik der Technischen Universität Chemnitz gemeinsam mit seinem Forschungspartner Piezotech (an Arkema Group company), Frankreich, den Wettbewerb "OE-A Competition 2018" in der Kategorie „Public Choice Award“. Der Branchenverband OE-A (Organic and Printed Electronics Association) hatte auf der LOPEC insgesamt 17 Beiträge aus neun Ländern in fünf Kategorien zur Wahl gestellt. Dazu zählte auch das sogenannte „T-Book“aus Chemnitz – ein bunt bedrucktes Buch, dessen Seiten sprechen und Sound abspielen können.

Die Buchseiten sind aus hochinnovativem Lautsprecherpapier (kurz: T-Paper). Dieses Spezialpapier wurde vom Team um Prof. Dr. Arved Hübler entwickelt. „Dabei werden ganz normales Papier oder Folien mit zwei Schichten eines leitfähigen organischen Polymers als Elektroden bedruckt“, erläutert der Inhaber der Professur Printmedientechnik der TU Chemnitz. Dazwischen komme eine piezoelektrische Schicht als aktives Element, was das Papier oder die Folie in Schwingungen versetze. Laut und deutlich wird durch die Luftverdrängung der Sound erzeugt. Die beiden Seiten des Lautsprecherpapiers lassen sich farbig bedrucken und anschließend zu einem normalen Buch binden. Die notwendige Elektronik wird im Buchdeckel versteckt. Die gedruckten Lautsprecher können für verschiedene Zwecke verwendet werden, zum Beispiel für Fotoalben oder Bedienungsanleitungen. 

„Wir freuen uns sehr, dass wir auf der LOPEC das Interesse vieler Messe- und Kongressgäste wecken konnten. Der Publikumspreis ist für uns ganz besonders wertvoll, zeigt er uns doch, dass unserer Forschungsarbeiten eng verbunden sind mit potenziellen Anwendungen und wir mit unserer gedruckten Elektronik im wahrsten Sinne des Wortes Kunden ansprechen“, sagt Dr. Georg C. Schmidt vom Institut für Print- und Medientechnik.