SAMSax – Nachhaltige additive Fertigung in Sachsen
Sächsische Wissenschaftler wollen landwirtschaftliche und industrielle Abfälle mittels 3D-Druckverfahren wieder als Wertstoffe nutzbar machen. Die Vorgehensweisen dafür erproben sie im Reallabor "SAMSax".
Reststoffe wie Holzmehl, Papierfasern, Pflanzenreste oder Brechsande finden ihr Lebensende meist auf Deponien oder werden verbrannt. Sächsische Wissenschaftler suchen deutlich nachhaltigere Lösungen. Sie wollen diese landwirtschaftlichen und industriellen Abfälle wieder als Wertstoffe nutzbar machen. Ihr Ziel ist es, anfallende Reststoffe zu analysieren, aufzubereiten und mit verschiedenen 3D-Druckverfahren daraus neue Produkte herzustellen. Die Vorgehensweisen dafür erproben sie im Reallabor SAMSax. Der Begriff steht für Sustainable Additive Manufacturing in Saxony, also nachhaltige additive Fertigung in Sachsen.
Das Reallabor befindet sich an der TU Bergakademie Freiberg. Die Forscher an der Professur für Additive Fertigung beschäftigen sich bereits seit geraumer Zeit mit 3D-Druck-Technologien auf Basis biobasierter Materialien und Reststoffen. Sie haben unter anderem aus Miscanthus-Schilf Elemente zur Schall- und Wärmedämmung gefertigt sowie Teile aus Aprikosenkernmehl mittels 3D-Druck hergestellt. Ebenso kann Mörtel additiv genutzt werden. Gemeinsam mit Partnern der TU Chemnitz und TU Dresden arbeiten sie daran, die Wege für eine durchgängige Kreislaufwirtschaft zu ebnen.
Bestandteil von SAMSax ist eine Wissensmanagement-Plattform, die zu additiven Verfahren, zu nutzbaren Reststoffen sowie generell zur Kreislaufwirtschaft fachspezifisch informiert. Neben der Weiterbildung ermöglicht die Plattform den Austausch und das Vernetzen zwischen sächsischen Unternehmen und Forschungspartnern. Die SAMSax-Akteure bauen außerdem eine Datenbank über anfallende Reststoffe in Sachsen und Ihre Anwendbarkeit für die additive Fertigung auf. In Praxisvorhaben stellen sie zudem eine prototypische Kreislaufwirtschaft anhand von Anwendungsfällen vor. In Innovationspartnerschaften sollen die Ansätze für einen geschlossenen Materiallebenszyklus verstetigt werden.
SAMSax - Nachhaltige Additive Fertigung in Sachsen