Volkswagen setzt auf das "Autoland Sachsen"

Der VW-Konzern engagiert sich seit über 30 Jahren in Sachsen. Auf die einzigartige Kompetenz des „Autolandes Sachsen“ setzt VW auch im Rahmen seiner Elektromobilitäts-Offensive - in Zwickau startete sie. Heute arbeitet hier das derzeit größte und leistungsfähigste E-Auto-Werk Europas.

"Hochzeit" für einen ID.4 im VW-Werk Zwickau: Der Antriebsstrang wird mit der Karosserie verschraubt. (Quelle: Volkswagen)

Infomodul

Fakten zu Volkswagen Sachsen

  • Mai 1990

    Produktionsstart in Zwickau
  • 13.000 Mitarbeiter

    in Zwickau, Chemnitz, Dresden
  • > 7 Mio. Pkw / 18 Mio. Motoren

    aus Sachsen (bis 2023)
  • 1,3 Mrd. Euro (2019 - 2022)

    für die Transformation des Zwickauer Werkes

Ab 2033 will Volkswagen in Europa nur noch E-Autos bauen. Die sächsischen Kompetenzen in der Fahrzeugproduktion spielen in diesem tiefgreifenden Transformationsprozess eine Schlüsselrolle, denn in Zwickau arbeitet das derzeit größte und leistungsfähigste E-Auto-Werk Europas. In der Fahrzeugfertigung Zwickau von Volkswagen Sachsen startete im November 2019 auch die E-Mobilitätsoffensive von Volkswagen. Mit dem ID.3 lief der erste Pkw vom Band, der auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) von VW gebaut wurde. In kurzen Abständen folgte der Produktionsstart für weitere MEB-Modelle wie den ID.4 und ID.5, den Audi Q4 e-tron und Q4 Sportback e-tron sowie den Cupra Born, das erste vollelektrische Fahrzeug der Seat-Submarke Cupra.

Volkswagen Sachsen ist der größte private Arbeitgeber im Freistaat und beschäftigt in Zwickau, Dresden und Chemnitz insgesamt 13.000 Mitarbeiter. Das VW-Engagement in Sachsen strahlt darüber hinaus weit aus: Rund 30.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern und Dienstleistern in der Region sind damit verbunden.

Volkswagen Sachsen

Erfolgreiche Transformation

Das VW-Werk in Zwickau entwickelte sich in diesem Prozess nicht nur zum Mehrmarken-Standort, sondern zum weltweiten Leitwerk der E-Mobilität im Konzern.

Dem voraus ging ein Umbauprozess, den die Beteiligten mit einem „Umziehen im Kleiderschrank“ verglichen. Erstmals wurde eine große Autofabrik im laufenden Betrieb komplett auf die Elektromobilität umgestellt. Während in einem Teil des Werkes noch der Golf mit Verbrennungsmotor vom Band rollte, fanden an anderer Stelle bereits umfangreiche Umbauten statt. Mit der Neuausrichtung der Fabrik gingen Automatisierungs- und Digitalisierungsprojekte einher, mit denen Zwickau ebenso für eine neue Ära in der Fahrzeugproduktion steht. Rund 90 Prozent Automatisierung im Karosseriebau sowie fast 30 Prozent in der Endmontage sind Spitzenwerte in der Branche. Auch beim Thema Klimaschutz punktet die Produktion. Hier wird bereits seit Ende 2017 zu 100 Prozent Grünstrom verwendet.

Bei der Entwicklung und Integration innovativer Produktionstechnik arbeitet Volkswagen unter anderem eng mit sächsischen Unternehmen zusammen. Ein wichtiger Forschungspartner ist das Fraunhofer-Institut IWU Chemnitz.

An den VW-Standorten in Zwickau und Dresden wird seit Frühjahr 2023 bereits die zweite Generation des ID.3 gefertigt.  (Quelle: Volkswagen)

Innovative Qualifizierungsstrategie

Das neue Produkt E-Fahrzeug sowie der wachsende Grad an Automatisierung und Digitalisierung in der Produktion erforderten auch einen Wandel in den Kompetenzen der Mitarbeiter. Für eine innovative Qualifizierungsstrategie sorgte insbesondere das Volkswagen Bildungsinstitut, das ebenfalls in Zwickau ansässige Tochterunternehmen von Volkswagen Sachsen. Im Trainingscenter der Montage für E-Mobilität wurde nicht nur auf die Vermittlung fachlicher Kenntnisse und Fertigkeiten, sondern ebenso auf Emotionen gesetzt. In einem Escape Room lösten kleine Teams Rätsel und lernten die Automobilproduktion der Zukunft spielerisch kennen. Das Qualifizierungskonzept aus Sachsen nutzen mittlerweile weitere E-Autofabriken von Volkswagen weltweit, um ihre Beschäftigten für den Wandel in der Produktion fit zu machen.

Mitarbeiter-Kompetenzen und Standort-Umbau sind die Basis, dass heute täglich mehr als 1.400 E-Fahrzeuge das Werk Zwickau verlassen – so viele Autos wie noch nie in der über 30-jährigen Geschichte von Volkswagen Sachsen. Darüber hinaus werden in Zwickau Karosserien für Bentley und Lamborghini hergestellt. Ebenso gibt es das Zentrum zur Herstellung von Sonderfahrzeugen.

Meilensteine & Standorte

Startpunkt für die VW-Fertigung in Zwickau war der 21. Mai 1990. Ein alpinweißer Polo lief als erstes Fahrzeug vom Band, damals noch in der Trabant-Fabrik im heutigen Zwickauer Ortsteil Mosel. Bereits im September 1990 erfolgte die Grundsteinlegung für eine neue Fabrik direkt nebenan. Die Gründe für das Volkswagen-Engagement in Sachsen waren damals die gleichen wie heute: das Wissen und Können der Sachsen, ihre Begeisterung für den Fahrzeugbau sowie ein wirtschaftsfreundliches Umfeld. All das fußt auf einer über 120-jährigen automobilen Tradition, die von fortwährender Innovation und Veränderungsbereitschaft geprägt ist.

Seit dem ersten Polo und dem Fabrikneubau folgten zahlreiche Erweiterungen am Standort. Schnell wuchs Zwickau mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage zu einer alle Fertigungsbereiche umfassenden Automobilfabrik. Bis zum 30. Geburtstag im Jahr 2020 verließen mehr als sechs Millionen verbrennungsmotorische Pkw das Werk, hauptsächlich Golf und Passat. Auf diese folgen nun jährlich mehrere hunderttausend vollelektrische Pkw. Bis zum Frühjahr 2023 waren es bereits über 500.000.
Mit der Stadt Zwickau arbeitet Volkswagen Sachsen intensiv zum Thema „Nachhaltige Mobilität in Stadt und Region“ zusammen.

Auch am zweiten Fahrzeugbaustandort von VW Sachsen werden E-Autos gebaut. In der 2002 eröffneten Gläsernen Manufaktur in Dresden, einst Produktionsstätte des VW Phaeton, begann das Team bereits 2017 mit der Fertigung des e-Golf. Heute entstehen hier ID.3. Gemäß dem Erlebnischarakter der Manufaktur können Kunden und Besucher den Bau der Fahrzeuge live verfolgen – und sogar an ausgesuchten Stellen am Fahrzeug mitschrauben. An der Manufaktur befindet sich auch Dresdens größte öffentliche und teils solarbetriebene E-Mobilitäts-Ladestation. Mit der sächsischen Landeshauptstadt gibt es zudem eine Kooperation, um Dresden zu einer Modellstadt für E-Mobilität und Digitalisierung zu entwickeln.

Vom Wandel zur Elektromobilität soll auch das Motorenwerk Chemnitz profitieren, der dritte Standort von Volkswagen Sachsen. Geplant ist, ab Mitte des Jahrzehnts das neu zu entwickelnde Thermomanagement als erstes Zukunftsprodukt nach Chemnitz zu bringen. Aktuell liefert die Fabrik moderne, sparsame Benzin-Direkteinspritzer sowie Motorkomponenten in die Werke des Konzerns weltweit. Bis Ende 2022 wurden mehr als 18 Millionen Motoren in Chemnitz produziert.

Für die Sicherung des Berufsnachwuchses arbeitet das Unternehmen eng mit sächsischen Universitäten und Hochschulen zusammen. In Kooperation mit dem Volkswagen Bildungsinstitut in Zwickau erfolgen die duale Berufsausbildung sowie diverse Weiterbildungen. Die Angebote des Bildungsinstitutes stehen ebenso der weiteren regionalen Wirtschaft zur Verfügung und werden gut in Anspruch genommen.