Französische Solarfirma investiert in Nordsachsen
Das französische Unternehmen ROSI (Return of Silicon) wird sich im Landkreis Nordsachsen ansiedeln. Unter mehreren Standorten in verschiedenen Bundesländern fiel die Wahl auf die Gemeinde Elsnig nördlich von Torgau. Im Gewerbegebiet Am Österreicher will die innovative Firma aus Grenoble rund 26 Millionen Euro investieren und 70 Arbeitsplätze schaffen. ROSI hat eine industrielle Lösung entwickelt, welche die vollständige Rückgewinnung der Materialien von ausgedienten Photovoltaikanlagen ermöglicht.
„Die Ansiedlung ist ein großartiger Erfolg für die Wirtschaftsförderung von Freistaat, Landkreis und Gemeinde und das Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure“, freut sich Nordsachsens Landrat Kai Emanuel über die Standortentscheidung. „Dass Torgau mit GlasCampus und GlasLAB immer mehr zum Kompetenzzentrum für Glas wird und Delitzsch ein Großforschungszentrum zur Transformation der Chemie in eine Kreislaufwirtschaft bekommt, hat sich international herumgesprochen. Die neue Recyclingtechnologie aus Frankreich passt genau in dieses Umfeld.“
Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), ergänzt: „ROSI vervollständigt die schon etablierte Photovoltaik-Wertschöpfungskette im Freistaat Sachsen und passt durch die Wiedernutzbarmachung wertvoller Materialien zur sächsischen Rohstoffstrategie. Mit der Ansiedlung zeigt sich einmal mehr, dass unsere Region über herausragende Kompetenzen und Erfahrungen in der Solartechnik verfügt und damit ein ideales Umfeld für die Entwicklung, Produktion und Wiederverwertung von Solarlösungen bietet.“
Für den Bürgermeister der Gemeinde Elsnig, Stefan Schieritz, ist die Ansiedlung im Ortsteil Neiden schon jetzt die Nachricht des Jahres: „Wir freuen uns, das französische Unternehmen in Elsnig begrüßen zu können. Seit vergangenen Sommer habe ich die Ansiedlungsbemühungen begleitet. Die Zusammenarbeit war hochprofessionell.“
Yun Luo, Gründerin und CEO von ROSI, sagt zum Engagement in Elsnig: „Die Kreislaufwirtschaft, speziell auch im Bereich der Photovoltaik-Industrie, ist unabdingbar für eine aufstrebende Zukunft der erneuerbaren Energien. Wir schätzen die Vision Sachsens hoch in diesem Bereich und sehen hier einen weiteren wichtigen Beitrag zur langen und erfolgreichen Geschichte der Halbleiter- und Photovoltaik-Industrie.“
Werkleiter Markus Krausewitz ergänzt: „ROSI schließt mit dem Prozess der Rückgewinnung und Wiederverwertung wertvoller Materialien aus Photovoltaik-Modulen die Lücke des Lebenszyklus von Solaranlagen. Es ist von enormer Bedeutung, verbaute Komponenten nicht als endliche Ressource zu sehen, sondern aufarbeiten und damit in den Wertschöpfungsprozess reintegrieren zu können.“
Die hochmoderne Anlage zum vollständigen Recycling von Solaranlagen wird eine Fläche von etwa 13.000 Quadratmetern für Lagerung und Produktion umfassen und soll ab 2025 schrittweise in Betrieb gehen. Die Technologie basiert auf einem Pyrolyseverfahren, mit dem sich die verschiedenen Metalle aus den Solarzellen isolieren lassen.