20 Millionen Euro für Wasserstoff-Infrastruktur in Sachsen

Im Rahmen des europäischen Gemeinschaftsprojekts "IPCEI Wasserstoff" fördern Bund und Länder gemeinsame Wasserstoffinfrastrukturvorhaben. In Sachsen sind dies nun auch die Projekte "Doing Hydrogen" und "Green Octopus Mitteldeutschland" des Leipziger Fernleitungsnetzbetreibers ONTRAS Gastransport GmbH. Der Bund und der Freistaat unterstützen die durch Sachsen verlaufenden Teilabschnitte der beiden IPCEI-Vorhaben mit rund 20 Millionen Euro. Sachsen stellt davon sechs Millionen Euro bereit.

Seit Jahren baut ONTRAS neue Leitungen wasserstofftauglich, so auch beim Erneuern der Ferngasleitung zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz (Quelle: ONTRAS Gastransport GmbH)
Seit Jahren baut ONTRAS neue Leitungen wasserstofftauglich, so auch beim Erneuern der Ferngasleitung zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz.

Die Übergabe des Fördermittelbescheides an die ONTRAS-Geschäftsführer Ralph Bahke und Gunar Schmidt erfolgte durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin.

Die Vorhaben "Doing Hydrogen" und "Green Octopus Mitteldeutschland" sind Teil des ONTRAS H2-Startnetzes, dem geplanten Leitungsnetz zum Transport von Wasserstoff in Mittel- und Ostdeutschland. Sie stellen die infrastrukturelle Anbindung Sachsens und Ostdeutschlands an Wasserstoffprojekte in West- und Osteuropa sowie an der Ost- und Nordsee sicher. Damit kann Wasserstoff erstmals in großen Mengen über weite Strecken transportiert werden. Das ist notwendig, um Stahlwerke, Chemieanlagen und Kraftwerke fit für die Zukunft zu machen und einseitige Abhängigkeiten bei den Lieferbeziehungen zu vermeiden.

  • Hintergrund

IPCEI steht für "Important Project of Common European Interest" – also ein Projekt von gemeinsamen europäischem Interesse, das mit staatlicher Unterstützung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet. Dafür hatte der Bund im Frühjahr 2021 fünf sächsische Wasserstoffprojekte ausgewählt. 30 Prozent der benötigten Fördermittel für die IPCEI-Wasserstoffprojekte trägt der Freistaat, 70 Prozent der Bund.

Als erstes sächsisches IPCEI-Wasserstoffvorhaben erhielt die Sunfire GmbH im vergangenen Jahr eine Förderung über insgesamt 162 Millionen Euro für den Aufbau der industriellen Serienfertigung von Elektrolyseuren im Gigawattmaßstab in Sachsen.

Die Infrastrukturprojekte "Doing Hydrogen" und "Green Octopus Mitteldeutschland" der ONTRAS Gastransport GmbH wurden im Februar 2024 von der EU beihilferechtlich notifiziert und erhalten durch die Bescheidübergabe die notwendigen Fördermittel zur Realisierung der Projekte.