Großrechner für KI-Anwendungen in Industrie und Forschung entsteht in Sachsen
Das Helmholtz Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und die Münchner Firma ParTec arbeiten gemeinsam am Aufbau eines KI-Superrechners Namens "ELBJUWEL". Beide Seiten haben jetzt ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Ziel ist es, eine zentrale Anlaufstelle für die Entwicklung innovativer KI-Technologien zu schaffen, die sowohl die wissenschaftliche, als auch die wirtschaftliche Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Sachsen und Deutschland vorantreiben soll. ParTec stattet das Projekt dafür mit einem leistungsstarken KI-Rechner aus, der etwa 500 Petaflops bzw. ca. 50 Exaflops 8FP leisten wird. Der Rechner mit dem Namen „ELBJUWEL“ wird damit zu den leistungsstärksten KI-Rechnern der Welt zählen.
Für KI-Anwendungen (Training und Technologieentwicklung) wird enorme Rechenleistung benötigt, die im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten für den industriellen Maßstab bislang zumeist außerhalb Europas eingekauft werden muss. Die Datenverarbeitung findet dementsprechend auf Servern außerhalb Europas statt. Mit ELBJUWEL kann das HZDR künftig eigene Kapazitäten für datenintensive KI-Projekte nutzen und diese Kapazitäten auch Partnern aus der Wirtschaft zur Verfügung stellen. Darüber hinaus ist das Projekt ein wichtiger Baustein für Aus- und Weiterbildung von dringend benötigten Fachkräften auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz.
Der Superrechner „ELBJUWEL“ ermöglicht es der etablierten Forschungs- und Industrielandschaft, mit modernsten Technologien die Möglichkeiten der KI zu nutzen. Über die Partnerschaft wird sich die neue Plattform auf die Bereitstellung von Rechenleistung vor allem in den Bereichen KI und maschinelles Lernen, Hochleistungsrechnen und Quantencomputing spezialisieren. Ziel ist es, der Industrie und dem gewerblichen Mittelstand sowie Wissenschaftseinrichtungen den Zugang zu KI signifikant zu erleichtern, um technologische Innovationen zu ermöglichen. Die geplante Plattform soll es daher Wissenschaft, Unternehmen und staatlichen Stellen ermöglichen, gemeinsam an komplexen Technologieprojekten zu arbeiten und Synergien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft effizient und nachhaltig zu nutzen, zu prägen und auszubauen. Die KI-Plattform soll eine breite Palette von Anwendungsfällen abdecken und nicht nur zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung in der Industrie beitragen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Sachsen erhöhen.
Durch die Bündelung der Kompetenzen von ParTec bzgl. Entwicklung und Bau führender KI-Supercomputer und der Forschungsaktivitäten des HZDR in der Grundlagen- und angewandten Forschung entsteht eine einzigartige Innovationsplattform. Das HZDR bringt darüber hinaus seine langjährige Expertise auf dem Gebiet der Großforschungsanlagen ein, die Wissenschaftler aus aller Welt nach Dresden zieht.