Sächsischer Berufsorientierungscampus für usbekische Schüler

Im Rahmen eines Pilotprojekts, das von der WFS gemeinsam mit dem Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw) und mit Unterstützung des SMWA organisiert wurde, nahmen vom 4. bis 13. November zehn usbekische Schüler an einem Berufsorientierungscampus mit dem Schwerpunkt Metallberufe in Sachsen teil.

(Quelle: WFS)

Dabei erhielten die 16-jährigen Jugendlichen direkte Einblicke in das duale Ausbildungssystem in Sachsen, lernten relevante Tätigkeiten wie das Schweißen, CNC und Robotik in den bsw-Lehrwerkstätten und einzelne Ausbildungsbetriebe kennen. Dem Projekt vorausgegangen war eine Wirtschaftsreise der WFS als Kick-off im Mai dieses Jahres nach Usbekistan, auf der die ersten Kontakte geknüpft wurden.

Sachsens Wirtschaft benötigt Fach- und Arbeitskräfte, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Ausbildung von Jugendlichen spielt dabei eine besonders große Rolle, denn sie sind die Fachkräfte von morgen. Inzwischen bleiben in vielen Branchen Ausbildungsplätze unbesetzt, weshalb sächsische Unternehmen auch im Ausland nach potenziellem Nachwuchs suchen. In Usbekistan haben viele junge Menschen nur begrenzt eine Zukunftsperspektive im eigenen Land.

Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: „Usbekistan bietet ein großes Potenzial für sächsische Ausbildungsbetriebe und auch das Interesse in Sachsen an Auszubildenden und Fachkräften aus Usbekistan ist groß. Sachsen wiederum punktet mit attraktiven Arbeits- und Lebensbedingungen. Wenn wir es klug anpacken, kann es ein Gewinn für beide Seiten werden. Die sächsischen Unternehmen finden Nachwuchs und junge Menschen, die in Usbekistan keinen Ausbildungsplatz oder keine sichere Arbeit bekommen, erhalten bei uns eine langfristige Perspektive.“

Während des „Herbstcampus Usbekistan“ konnten die ausgewählten usbekischen Schüler erstmals praktische Erfahrungen und persönliche Eindrücke in Sachsen sammeln. Sie besuchten dafür am Projekt beteiligte Unternehmen aus der Region Südwestsachsen und in Pirna. So konnten sie einen lebendigen Einblick in den Unternehmensalltag bekommen und sich nicht nur in Gesprächen austauschen, sondern auch in kleinen praktischen Einheiten in einzelnen Tätigkeiten ausprobieren.

Dazu Dr. Thomas Richter, Abteilungsleiter Außenwirtschaft & Messen der WFS: „Uns ist es gelungen, innerhalb eines halben Jahres aus ersten Kontakten ein konkretes Folgeprojekt auf die Beine zu stellen. Die usbekischen Schüler kamen bereits mit guten Deutschkenntnissen aus ihren Schulen mit erweitertem Deutsch-Unterricht. Nun haben sie einen Blick in die Zukunft gewagt und sich in ihren Wunschberufen ausprobiert. Ihre Begeisterung und die gewonnenen Erkenntnisse werden sie als Multiplikatoren in ihrem Heimatland nicht nur ihren Mitschülern weitergeben und sich hoffentlich selbst bald für einen Ausbildungsplatz bei einem sächsischen Unternehmen entscheiden.“

Im nächsten Jahr ist ein weiterer berufsorientierender Campus mit usbekischen Schülern für die Pflegeberufe geplant.