Europaweit einzigartiges Wasserstoffzentrum für die Industrie startet in Sachsen

Mit dem offiziellen Kick-off am 22. September 2025 nimmt das Hydrogen Innovation Center (HIC) in Chemnitz seine Arbeit auf. Das mit 84,4 Millionen Euro geförderte Zentrum schafft einen klaren Transformationspfad für die Industrie.

Quelle: pixabay
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Besonderes Augenmerk liegt dabei auf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Start-ups, die im HIC gezielt unterstützt werden, neue Geschäftsfelder im Bereich Wasserstofftechnologien zu erschließen. Damit leistet das HIC einen zentralen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland und zur wirtschaftlichen Transformation in Sachsen.

  • Strukturwandel wird mitgestaltet und Mittelstand gefördert

Deutschland steht vor der größten industriellen Transformation seiner jüngeren Geschichte. Insbesondere die Zulieferer, Maschinen- und Anlagenbauer mit ihren zahlreichen mittelständischen Unternehmen müssen den Übergang in eine postfossile Wirtschaft meistern. Wasserstoff spielt dabei eine Schlüsselrolle – nicht nur im Verkehr, sondern auch in der Energieversorgung und in industriellen Prozessen. Sachsen mit seinen über 700 Automobilzulieferern, Maschinen- und Anlagenbauunternehmen ist eine der bedeutendsten Clusterregionen in Deutschland. Das HIC in Chemnitz fungiert als Katalysator dieser Transformation und unterstützt die Unternehmen, neue Wertschöpfungsfelder zu erschließen. Die Fokussierung des HIC auf kleine und mittlere Unternehmen adressiert eine zentrale Herausforderung der deutschen Wirtschaftsstruktur: KMU bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, verfügen aber oft nicht über die Ressourcen für eigenständige Wasserstoffforschung und
-entwicklung. Das HIC schließt diese Lücke durch erstmals mietbare Wasserstofflabore und Teststände sowie Entwicklungsleistungen, die auch für kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene Forschungsinfrastruktur zugänglich sind. Ein innovativer Ansatz, der den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft erleichtern soll. Zudem bietet die Einrichtung Startups aus dem Bereich Wasserstofftechnologien attraktive Ansiedlungsbedingungen und fördert so die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region.

  • HIC Forschungs- und Transferzentrum hat seine Arbeit im Jahr 2025 aufgenommen

Das HIC in Chemnitz ist einer von vier strategischen Standorten im nationalen Innovations- und Technologiezentrum (ITZ) Wasserstoff, die gemeinsam bis zu 290 Millionen Euro Bundesförderung erhalten. In Chemnitz entsteht auf dem 37.000 Quadratmeter großen Technologie-Campus eine europaweit einzigartige Entwicklungs- und Testumgebung für Wasserstofftechnologien.

Mit dem HIC Forschungs- und Transferzentrum arbeitet ein zentraler Bestandteil des HIC bereits seit März 2025 aktiv als technologischer Dienstleister und vereint Services, die von Unternehmen unmittelbar genutzt werden können. Die Kernaufgabe liegt in der Entwicklung und im Aufbau von digitalen Zwillingen von Stacks und Systemen sowie einer virtuellen Testumgebung, die Kunden als unabhängige Entwicklungsplattformen einsetzen können.

Das Leistungsangebot umfasst Entwicklung, Simulation und Spezifikationen von Stacks, Systemen und Komponenten sowie Prozessanalysen Machbarkeits-, Marktstudien und Patentrecherchen für Wasserstofftechnologien. Damit steht Unternehmen bereits heute eine praxisnahe Plattform für den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft zur Verfügung – ein klarer Mehrwert vor allem für KMU, die schnell auf F&E-Ressourcen zugreifen müssen.