25 Jahre ROTOP Pharmaka Dresden und Start des größten Radiopharmaka-Investitionsprogramms in Deutschland

Die ROTOP Pharmaka GmbH feierte am 21. November 2025 ihr 25-jähriges Jubiläum und gibt zugleich die strategisch wichtigste Wachstumsentscheidung ihrer Geschichte bekannt.

In der Produktion von Radiopharmaka bei ROPTOP
ROTOP Pharmaka GmbH, Dresden-Rossendorf

Aktuell investiert das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag, den höchsten, der gegenwärtig in Deutschland im Bereich Radiopharmaka getätigt wird, um seine Produktions- und Entwicklungskapazitäten am Standort Dresden-Rossendorf erheblich auszubauen. Das Investitionspaket entspricht in etwa dem zweifachen Jahresumsatz und markiert den Beginn der nächsten Wachstumsphase. Vorgesehen ist der Bau von zwei neuen, hochautomatisierten Fabriken für diagnostische und therapeutische Radiopharmaka, die ab dem Jahr 2028 schrittweise in Betrieb genommen werden sollen.

„Wir investieren hier in Rossendorf in das größte Radiopharmaka-Projekt, das es in Deutschland derzeit gibt. Es ist gleichzeitig das größte Investitionsprogramm in unserer Unternehmensgeschichte“, sagt Jens Junker, Geschäftsführer und Mitgesellschafter der ROTOP Pharmaka GmbH. „Diese Größenordnung geht nicht allein. Ohne starke Partner aus privatem Kapital, aus der öffentlichen Hand, aus Verbänden und ohne die Expertise unserer Belegschaft wäre ein solcher Schritt nicht möglich.“

  • ROTOP wächst schneller als der Markt

Seit zehn Jahren verzeichnet ROTOP ein Wachstum, das deutlich über dem Marktdurchschnitt liegt. Die Belegschaft ist in dieser Zeit von vierzig auf zweihundertdreißig Mitarbeitende aus fünfzehn Nationen angewachsen. Das Unternehmen erzielt ein jährliches Wachstum von rund 15 Prozent und trägt mit den hier hergestellten Radiopharmaka zur Versorgung von rund einer Million Patienten pro Jahr bei. Die Radiopharmaka werden für diagnostische Anwendungen in den Bereichen Funktions- und Krebsdiagnostik eingesetzt und an Kunden in Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten geliefert. Die steigende Nachfrage führt mittlerweile zu Platzengpässen am Standort. Wie Junker erläutert, zeigt der wachsende Platzbedarf im Büro und in Laboren, wie dynamisch sich das Unternehmen entwickelt und wie stark das Team inzwischen gewachsen ist. Investitionen in neue Flächen seien daher zwingend notwendig und gleichzeitig ein Signal für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

  • Innovation an der Schnittstelle von Forschung, Zulassung und Versorgung

Mit dem aktuellen Investitionsprogramm entsteht ein integriertes Cluster für Fertigung und Entwicklung, dass die bestehende Diagnostikproduktion auf Basis von Technetium-99m stärkt und gleichzeitig neue europäische Kapazitäten für therapeutische Radiopharmaka schafft. Der globale Markt für sogenannte Theranostika wächst rasant. Weltweit laufen mehrere hundert klinische Studien und in den Vereinigten Staaten wurden innerhalb kurzer Zeit Milliardenbeträge in entsprechende Technologien investiert. Junker sieht ROTOP im Zentrum dieser Entwicklung. In den kommenden Jahren wird es eine große Zahl neuer Therapien geben, für die Unternehmen benötigt werden, die mehrere zehntausend Patientendosen jährlich herstellen können. Genau hierfür positioniert sich ROTOP. Langfristig verfolgt das Unternehmen das Ziel, ein eigenes therapeutisches Radiopharmakon zu entwickeln, mit dem Patienten weltweit versorgt werden können und das die Herkunftsbezeichnung „Made in Dresden” trägt.

  • Von Rossendorfer Isotopen zur globalen Radiopharmazie

Das Wachstum von ROTOP wird von Investoren getragen, die zur mittelständischen Unternehmensidentität passen. Das Unternehmen hat sich bewusst gegen internationale Finanzinvestoren entschieden und stattdessen deutsche Partner gewählt, darunter GENUI aus Hamburg, SHS aus Tübingen und den WMS Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen.

„ROTOP ist eine echte Erfolgsgeschichte: Das Unternehmen wächst in einem sehr dynamischen Markt seit Jahren überdurchschnittlich und investiert jetzt in das größte derzeitige Radiopharmaka-Projekt in Deutschland. Wir freuen uns, das Management bei dieser wichtigen Expansion zu unterstützen – und gratulieren zum 25-jährigen Jubiläum!“, erklärt Dr. Oliver Serg von GENUI. „Was im Großraum Dresden im Bereich Radiopharma entsteht, ist beeindruckend und eine große Chance für Deutschland. Wir freuen uns, ROTOP mit Kapital und unserem Netzwerk unterstützen zu dürfen.“ so Dr. Cornelius Maas, Partner bei SHS Capital.

Diese Partner halten heute gemeinsam die Mehrheit am Unternehmen, während Junker als strategischer Minderheitsgesellscahfter weiterhin aktiv am Unternehmen beteiligt ist. Er betont, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Radiopharmaka nur mit langfristig orientierten Kapitalpartnern möglich ist. Gleichzeitig richtet ROTOP einen Appell an die Politik. Während die Mikroelektronik milliardenschwere staatliche Förderung erhält, fehlt ein vergleichbares Programm für Radiopharmaka, obwohl diese in der modernen Onkologie eine ähnlich systemrelevante Rolle einnehmen.

ROTOP gehört zu den wenigen Standorten in Deutschland, an denen neue Radiopharmaka vollständig von der Forschung über die Entwicklung bis zur klinischen Anwendung entstehen können. Grundlage ist die Expertise am Standort sowie die Kooperation mit lokalen und überregionalen Partnern und Anwendern. . Zusätzlich ist ROTOP im Radiopharmazie Netzwerk nukliD aktiv, das Forschende, industrielle Partner, Zulassungsstellen und klinische Einrichtungen im Bereich Radiopharmaka miteinander verbindet. Für die Mitarbeitenden des Unternehmens ergibt sich daraus ein einmaliges Arbeitsumfeld. Junker betont, dass ROTOP Innovation nicht nur entwickelt, sondern direkt zu den Patienten bringt und damit in Deutschland eine Sonderstellung einnimmt.

  • ROTOP bringt Innovation direkt zum Patienten

Aktuell arbeitet ROTOP an einem neuen Radiopharmakon zur Diagnostik von Prostatakrebs, das bereits in der Schweiz und in Großbritannien zugelassen ist und sich derzeit im weiteren europäischen Zulassungsprozess befindet. Der Tracer soll eine klinisch gleichwertige, aber kosteneffizientere Alternative zu den bestehenden Präparaten darstellen und somit den Zugang zu modernen Diagnoseverfahren erweitern. Der Zulassungsprozess ist jedoch anspruchsvoll, da Radiopharmaka besonders strengen regulatorischen Anforderungen unterliegen. Junker betont, dass Regulierung kein Hindernis, sondern die Grundlage für Vertrauen und Patientensicherheit ist. Es sei wichtig, dass neue Präparate die klinische Versorgung erreichen und nicht im Prüfprozess steckenbleiben.

Zum 25 jährigen Jubiläum würdigt ROTOP die Gründerin Monika Johannsen, die im Jahr 2000 gemeinsam mit einem kleinen Team den Neustart wagte, nachdem das Unternehmen zuvor durch Übernahmestrukturen westlicher Konzerne zeitweise vom Markt verschwunden war. Junker hebt hervor, dass ohne diesen Mut die heutige Entwicklung nicht möglich gewesen wäre und dass die heutige Wachstumsstrategie auf dieser Pionierleistung aufbaue.