Skeleton eröffnet 220-Millionen-Euro-Fabrik für Superkondensatoren in Leipzig

Skeleton Technologies hat seine 220 Millionen Euro teure SuperFactory in Markranstädt bei Leipzig am 28. November 2025 offiziell eröffnet. Die Anlage beliefert bereits Siemens, General Electric und Hitachi Energy für europäische Stromnetze sowie große US-Hyperscaler für KI-Infrastruktur.

Im Rahmen einer vollständig europäischen Wertschöpfungskette verwenden die Superkondensatoren von Skeleton kein Lithium, Kobalt, Mangan oder andere kritische Rohstoffe und basieren auf dem patentierten Curved-Graphene-Material des Unternehmens.
Im Jahr 2026 werden US-Hyperscaler voraussichtlich 330 Milliarden US-Dollar in KI-Infrastruktur investieren, während Europa kaum 10 Milliarden US-Dollar investieren wird. Die europäischen Investitionen müssen deutlich steigen, aber der Kontinent steht vor zwei strukturellen Herausforderungen. Erstens werden die Stromrechnungen weiter steigen, da energiehungrige KI-Rechenzentren die Nachfrage in die Höhe treiben. Zweitens wird nur ein kleiner Teil des Wertes der KI-Rechenzentrumsinfrastruktur in Europa hergestellt.

Taavi Madiberk, CEO von Skeleton Technologies, dazu: „Das Werk von Skeleton in Leipzig geht beide Herausforderungen an. Das Werk stellt unsere neuesten Superkondensatoren auf Graphenbasis her, die in GrapheneGPU™ zum Einsatz kommen und es KI-Rechenzentren ermöglichen, ihren Gesamtstromverbrauch um 44 % zu senken, indem sie Stromspitzen glätten und die Belastung des Stromnetzes reduzieren. Gleichzeitig bleibt ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette in Europa erhalten. Durch die Beseitigung von Stromspitzen und Überhitzung setzt GrapheneGPU™ 40 % mehr Rechenleistung aus derselben Investition in andere GPUs frei.“

Die Eröffnung der Fabrik trägt zur Entlastung der europäischen Stromnetze bei, die aufgrund des steigenden Anteils erneuerbarer Energien bereits stark belastet sind. Die Kombination aus schnell wachsender Nachfrage nach KI-Rechenzentren und beschleunigtem Ausbau erneuerbarer Energien führt zu einer perfekten Sturmkonstellation, die die Netze an ihre Grenzen bringt und schnell reagierende Technologien wie Superkondensatoren für die Energiesicherheit unverzichtbar macht. Der Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel im Jahr 2025 hat die Anfälligkeit der miteinander verbundenen Netze deutlich gemacht. Die Europäische Kommission schätzt, dass bis 2030 Investitionen in Höhe von 584 Milliarden Euro erforderlich sein werden, um die europäischen Stromnetze zu modernisieren.

„Als wichtiger Akteur im europäischen Stromnetz und im Ökosystem der KI-Infrastruktur unterstützt Siemens Skeleton weiterhin als Investor, Lieferant und potenzieller Markteinführungspartner, um der wachsenden Nachfrage in der Region gerecht zu werden“, kommentierte Steffen Grosse, CEO Equity Finance bei Siemens Financial Services.

„Wenn es um das Stromnetz geht, ist unsere Mission einfach: die Lichter in Europa am Leuchten zu halten“, fügte Madiberk hinzu. „Die Systeme von Skeleton werden bereits von deutschen Übertragungsnetzbetreibern als letzte Verteidigungslinie eingesetzt, als echter Sicherheitsgurt für ein Netz, das zunehmend mit erneuerbaren Energien betrieben wird.“

Skeleton ist das einzige vollständig integrierte europäische Unternehmen im Bereich der Hochleistungs-Energiespeicherung, das die gesamte Wertschöpfungskette von Rohstoffen über Zellen und Module bis hin zu Systemen und Software abdeckt. Das Unternehmen basiert auf Deep Tech und hält mehr als 70 Patentfamilien entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Die Eröffnung des Superkondensatorwerks in Leipzig folgt auf die kürzliche Eröffnung des SuperBattery-Werks des Unternehmens in Varkaus, Finnland. Die SuperFactory in Leipzig wird 420 Arbeitsplätze in Sachsen schaffen und ist für eine Jahresproduktion von bis zu 12 Millionen Zellen ausgelegt. Durch den Einsatz von Siemens Xcelerator, einem kuratierten Portfolio von Dienstleistungen, Software und IoT-fähiger Hardware von Siemens, stärkt das neue Werk die fortschrittliche industrielle Basis Europas.