Zwei Leipziger Wissenschaftler erhalten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2026
Doppelter Erfolg für die Wissenschaft in Sachsen: Zwei in Leipzig forschenden Wissenschaftlern wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) je einen der mit 2,5 Millionen Euro dotierten Preise aus dem renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm verleihen.
Das hat heute der Hauptausschuss der DFG entschieden. Die Preissumme wird über einen Zeitraum von sieben Jahren an Professor Dr. Christian Doeller vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig und an Professor Dr. Johannes Krause vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie Leipzig vergeben.
Christian Doeller erhält den Leibniz-Preis 2026 für seine herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Kognitiven Neurowissenschaften und Psychologie. Seine zahlreichen hochkarätigen Entdeckungen betreffen die neuralen Grundlagen und die Struktur des menschlichen Denkens. Doeller gilt als der renommierteste Forscher auf dem Gebiet der menschlichen neuronalen Raumkognition und gehört zu den führenden Gedächtniswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern. 2018 wurde er zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig berufen. Seitdem leitet er dort die Abteilung Psychologie. Zugleich ist er Honorarprofessor für kognitive Neurowissenschaften des Lernens und des Gedächtnisses an der TU Dresden und Honorarprofessor für Lern- und Gedächtnispsychologie an der Universität Leipzig. Seit 2023 ist Doeller Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft.
Johannes Krause wird ausgezeichnet für seine hervorragenden Beiträge zur Alte-Pathogen-Genomik, mit denen er Ursprung, Ausbreitungswege und Evolution historischer Infektionserreger und -krankheiten biomolekular rekonstruiert und damit natur- kulturwissenschaftliche Fragestellungen eng verzahnt hat. Krause (Jahrgang 1980) hat eine evidenzbasierte Grundlage für die Geschichte von Seuchen geschaffen. Er liefert datierte, geographisch verortete Erregervarianten, schafft entscheidende Voraussetzungen für die Verknüpfung mit kulturwissenschaftlichen Quellen und hilft so zu erklären, warum, wann und wie Pandemien Gesellschaften trafen. Seit 2020 leitet er die Abteilung Archäogenetik am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Die Universität Leipzig bestellte ihn im Jahr 2025 zum Honorarprofessor für Archäogenetik.
- Hintergrund:
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis gilt als bedeutendster Forschungsförderpreis in Deutschland. Ziel des Gottfried Wilhelm Leibniz-Programms ist es, die Forschungsmöglichkeiten der Preisträger zu erweitern und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Wissenschaftler in frühen Karrierephasen zu erleichtern. Den ausgewählten Forschenden werden die Mittel aus dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm ohne Antrag bewilligt. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich und die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt.
Von den insgesamt zehn Preisträgern 2026 kommen drei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, zwei aus den Lebenswissenschaften, drei aus den Naturwissenschaften sowie zwei aus den Ingenieurwissenschaften. Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Diese Gelder können sie bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden. Die Leibniz-Preise werden feierlich am 18. März 2026 in Berlin vergeben.