Gründung des DLR-Instituts für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung in Dresden kann starten
Der Senat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stimmte in seiner Sitzung am 28. Juni 2017 der Gründung von sieben DLR-Instituten zu. Dazu zählt auch das Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung, das in Dresden aufgebaut werden soll. Hier soll es um Entwicklung und Test von Software-Plattformen gehen, mit denen das virtuelle Flugzeug umfassend analysiert und optimiert werden kann.
Das DLR wurde bereits im November 2016 per Beschluss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages mit dem Aufbau der neuen Institute beauftragt. Seitdem wurden die wissenschaftlichen Konzepte für diese Institute von internationalen Gutachtern sowie Vertretern aus der Industrie und unabhängigen Wissenschaftseinrichtungen überprüft und befürwortet. Mit der Entscheidung des Senats als externem Gremium hat das DLR nun grünes Licht und kann mit dem Aufbau der Forschungsaktivitäten in den Instituten vor Ort beginnen. Der Bund unterstützt das DLR dafür jährlich mit zusätzlich 42 Millionen Euro. Die Bundesländer, in denen die Institute angesiedelt werden -also auch der Freistaat Sachsen -, tragen ebenfalls zur Finanzierung bei.
Das DLR-Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung in Dresden
Bevor ein Flugzeug abheben kann, sind viele kostenintensive Entwicklungsarbeiten und langwierige Tests notwendig. Obwohl die exakte numerische Simulation in der Luftfahrt bereits gut etabliert ist, sind solche Tests vor allem im Bereich der Zertifizierung nach wie vor notwendig. Mit einem virtuellen Flugzeug, das sich genauso verhält wie ein Flugzeug in der Realität, sollen diese Prozesse schneller, günstiger und außerdem sicherer ablaufen. Am Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung werden die softwaretechnischen Grundlagen zur Realisierung des virtuellen Flugzeugs erarbeitet. Die Fachleute führen in enger Zusammenarbeit mit den anderen DLR-Luftfahrtinstituten Simulationen auf Höchstleistungsrechnern durch und entwickeln multidisziplinäre Software-Plattformen, mit denen das virtuelle Flugzeug umfassend analysiert und optimiert werden kann. Darüber hinaus untersuchen sie neue Ansätze und Methoden zur Analyse und Verwaltung großer Datenmengen sowie zur simulationsgestützten Zertifizierung, die die Kosten der Entwicklung und Zulassung neuer Produkte erheblich senken und diese auch für andere Verkehrs- und Wirtschaftsbranchen nutzbar machen soll.
Das Institut soll im Endausbau ca. 80 hochqualifizierte Wissenschaftler beschäftigen.