Forschungsfeld "Leichtbau im Bauwesen"
Die Symbiose von technischen Textilien und Leichtbau eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Produkt- und Technologieentwicklungen – im Fahrzeug- und Maschinenbau, dem Medizinbereich oder dem Bauwesen. Dieses Potenzial will der Forschungsbereich „Leichtbau im Bauwesen" an der TU Chemnitz erschließen
Hochfeste Strukturen aus Fasern und Textilgebilden statt schwere Ziegel, Beton und Stahl lautet stark verkürzt die Formel, mit der bei Bauelementen Gewicht reduziert wird. Die Chemnitzer Forscher des Forschungsbereiches “Leichtbau im Bauwesen” am Institut für Strukturleichtbau der TU Chemnitz entwickelten u. a. ein multifunktionales Fassadensystem, das auf nachwachsenden Rohstoffen wie Flachsfasern basiert, die in ein Harzsystem eingebettet werden. Als Sandwich umschließen diese Schichten einen Kern aus Wellpappgefachen. Integriert sind Lichtelemente, mit denen die Fassade zum bespielbaren Monitor wird. Entstanden ist diese Biofassade in einem Projekt der TU mit den Chemnitzer Unternehmen Richter & Hess Verpackungssysteme sowie FiberTech Construction.
Der Demonstrator einer interaktiven Wabenbrücke aus GFK-Elementen (glasfaserverstärkter Kunststoff), die im Original als 2,50 Meter breiter und 32 Meter langer gekrümmter Fußgängerweg den Chemnitz-Fluss überspannt, gehört zu den weiteren Ergebnissen der Forschung. In dem ebenfalls mit Industriepartnern realisierten Projekt wurden Leichtbau-Waben-Module aus textilverstärkten Hybridwerkstoffen erstmals für tragende Strukturen in einem Brückenbauwerk eingesetzt.
Aktuelle Entwicklungen beschäftigen sich mit auch Stadtmöbeln sowie weitere bionisch geformte multifunktionale Elemente aus Textil- und Carbonbeton.
Das Besondere an der Chemnitzer Leichtbaudisziplin ist die enge Verknüpfung von Kompetenzen aus den Werkstoffwissenschaften, dem Maschinenbau und dem Bauwesen. Wenn das Institut ein neues Material entwickelt, dann wird auch das passende Fertigungsverfahren dazu überlegt. Mit dieser Kombination besitzen die Chemnitzer eine Alleinstellung in der deutschen Forschungslandschaft.
Forschungsbereich "Leichtbau im Bauwesen", TU Chemnitz