Forschung an effizienter Darstellung, Charakterisierung & Behandlung von Tumoren

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Forschungsbereiches "Gesundheit" am HZDR liegen auf den Themen Bildgebung und Radioonkologie. Für die Krebsdiagnostik entwickelt das Zentrum radioaktive Arzneimittel, die bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eingesetzt werden.

Solche Arzneien lagern sich in spezifischen Gewebestrukturen an. Ihre Strahlung lässt sich von außen mit einer PET-Kamera erfassen. So wird es möglich, die Lage und das Verhalten von Tumoren zu bestimmen oder die Wirksamkeit von Therapien zu untersuchen. Darüber hinaus könnten radioaktive Medikamente in Zukunft auch bei der Therapie zum Einsatz kommen, um Tumorgewebe direkt im Körperinneren zu bestrahlen (Endoradionuklid-Therapie). Ebenso forschen die Wissenschaftler an Möglichkeiten, den Krebs mithilfe des körpereigenen Immunsystems effizienter zu bekämpfen.

Im Bereich der Radioonkologie arbeitet das HZDR an der Weiterentwicklung moderner Bestrahlungstherapien. Im Fokus steht hier die Protonentherapie. Physikalische Grundlagenforschung spielt dabei eine wichtige Rolle für die Krebstherapie in Dresden: So wird die Laser-Beschleuniger-Technologie entwickelt, die kompaktere und günstigere Anlagen für die Strahlentherapie mit Protonen ermöglichen könnte. Um eine hochpräzise Echtzeit-Kontrolle bei der Protonentherapie zu erreichen, arbeiten HZDR-Wissenschaftler gemeinsam mit OncoRay-Kollegen an neuartigen Detektortechnologien. Durch die Integration von biologischen Erkenntnissen entwickeln sie zudem die indvidiualisierte Strahlentherapie ständig weiter.

Forscher des HZDR sind auch auf dem Gebiet der Bildgebung aktiv oder analysieren grundlegende Stoffwechselprozesse an Biomembranen. Auf diese Weise entschlüsseln sie, wie Arzneimittel oder Schadstoffe in Zellen gelangen und Bindungen eingehen. 

Die Abteilung „Neuroradiopharmaka“ an der HZDR-Forschungsstelle Leipzig konzipiert und entwickelt radioaktive molekulare Sonden, die dazu beitragen sollen, Hirnerkrankungen wie Alzheimer-Demenz, Depressionen oder Hirntumoren möglichst frühzeitig zu erkennen. Um die Ursachen von Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen besser verstehen und zielgerichtet behandeln zu können, setzen die Forscher die sogenannten Radiotracer beim Tiermodell ein und bringen sie in Kooperation mit Medizinern am Universitätsklinikum Leipzig bis zur Anwendung.

Das HZDR entwickelt und betreibt große Infrastrukturen, die auch von externen Messgästen genutzt werden: Ionenstrahlzentrum, Hochfeld-Magnetlabor Dresden und ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen. Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, hat sechs Standorte (Dresden, Freiberg, Görlitz, Grenoble, Leipzig, Schenefeld bei Hamburg) und beschäftigt fast 1.500 Mitarbeiter – davon etwa 680 Wissenschaftler inklusive 200 Doktoranden.

HZDR - Forschungsbereich "Gesundheit"