Dresden: Supercomputer für Luft- und Raumfahrtforschung geht in Betrieb

Die Simulation neuer Technologien in der Luft- und Raumfahrt erfordert aufgrund ihrer Komplexität eine immense Rechnerleistung. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat heute seinen neuen Hochleistungsrechner CARA (Computer for Advanced Research in Aerospace) an der TU Dresden in Betrieb genommen. Mit seinen fast 150.000 Recheneinheiten ist CARA im internationalen Vergleich einer der leistungsstärksten Supercomputer, der für die Luft- und Raumfahrtforschung zur Verfügung steht.

Prof. Rolf Henke, DLR-Vorstand für den Bereich Luftfahrt: „Wir stärken damit die Kompetenzen des neuen DLR-Instituts für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung in Dresden und damit auch den Wissenschaftsstandort Dresden hinsichtlich der Methodenentwicklung, der Nutzung sowie des effizienten Betriebs von Hochleistungsrechnern.“

CARA wird zukünftig unter anderem die Einführung neuer Technologien für wirtschaftlicheres, umweltfreundlicheres und sichereres Fliegen beschleunigen. Hierzu wurden Hardwarekomponenten ausgewählt, die eine möglichst optimale Nutzung durch Simulationscodes ermöglichen, die im DLR entwickelt werden. Diese Simulationen beinhalten alle Eigenschaften und Komponenten eines Flugzeugs auf Basis hochgenauer physikalischer und mathematischer Modelle. Sie sind Voraussetzung für die virtuelle Entwicklung, Erprobung, den Betrieb und die Zertifizierung von Flugzeugen. Darüber hinaus kann CARA auch in der Raumfahrt und der Verkehrsforschung genutzt werden: beispielsweise im Bereich des Raumtransports der Zukunft oder bei Zügen der nächsten Generation. 

Mit der Installation des Hochleistungsrechners CARA wird im Dresdener DLR-Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung ein Kompetenzzentrum für Hochleistungsrechnen aufgebaut und etabliert. Neben der spezifischen Forschung hinsichtlich einer effizienten Nutzung, sollen insbesondere DLR-Instituten, die bisher wenig Expertise im Umgang mit Hochleistungsrechnen haben, neue Perspektiven in der numerischen Simulation aufgezeigt werden.

Der Hochleistungsrechner wurde im Rechenzentrum des Lehmann-Zentrums (LZR) der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) installiert und wird vom Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) betrieben. „Hieraus ergeben sich weitreichende strategische Kooperationsmöglichkeiten und Synergien mit der TU Dresden, um in enger Abstimmung Anwendungskompetenz und Methodenentwicklung voranzutreiben“, sagte Prof. Dr. Wolfgang E. Nagel, Direktor des ZIH. „Wir freuen uns auch über die Nutzung unserer effizienten Warmwasserkühlung durch CARA, wodurch die Abwärme des Rechners künftig in umliegenden Gebäuden genutzt werden kann“, so Nagel weiter.