Großes Interesse an Workshops zur Agri-Photovoltaik

Mit gut 170 Teilnehmern waren die beiden Workshops "Agri-Photovoltaik - Von der Idee zur konkreten Umsetzung" am 1. Dezember 2022 bei der Agraset Agrargenossenschaft eG Erlau und am 10. November 2022 im Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno in Bautzen ein voller Erfolg. Die Veranstaltungen zeigten den aktuellen Status-quo des Verfahrens zur gleichzeitigen Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion und für die PV-Stromproduktion.

Die Erzeugung von Strom aus Sonnenenergie ist ein bedeutender Pfeiler der Energiewende. Durch große Freiflächenanlagen entsteht jedoch ein Flächennutzungskonflikt. Aufgrund der gleichzeitigen Nutzung einer Fläche für die Landwirtschaft und die Solarstromproduktion leistet die Agri-Photovoltaik einen Beitrag, diese Konkurrenzsituation zu entschärfen und höhere Flächenerträge zu erzielen als bei der getrennten Flächennutzung.

Vor diesem Hintergrund wurden folgende Aspekte von Agri-Photovoltaik im Rahmen von Vorträgen vorgestellt:

  • Integrierte Nutzung alternativer Energien in der Landwirtschaft – Wunsch und Wirklichkeit
    Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Herlitzius, TU Dresden, Institut für Naturstofftechnik, Professur Agrarsystemtechnik
  • Praktische Erfahrungen Planung, Umsetzung & Betrieb der AgriPV-Anlage
    Stefan Schwind, Next2Sun Projekt GmbH

  • AgriPV – Beantragung und Genehmigung aus Sicht der Kommune
    Prof. Dr. agr. Karl Wild, HTW Dresden, Professur Technik in Gartenbau und Landwirtschaft

  • Die AgriPV-Anlage aus Sicht des Landwirtes
    Hans Joachim Mautschke, Gut Krauscha GmbH

  • Finanzierungs- & Fördermodelle
    Marco Sparmann, DKB Deutsche Kreditbank AG

  • Das AgriPV-Pilotprojekt Köllitzsch
    Andre Hatscher, Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)

Mitte Oktober ist auf dem Gelände der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden-Pillnitz eine Agri-Photovoltaikanlage in Betrieb genommen worden. Die Anlage hat eine Leistung von 140 Kilowatt und besteht aus beidseitigen (so genannten bifazialen) und vertikal aufgestellten Modulen, welche in Reihen von Nord nach Süd Verlaufen. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt der Dresdner Hochschule widmet sich neben den Potenzialen auch der Erforschung, Demonstration und Weiterentwicklung dieser Technologie. Dabei werden Aspekte nachhaltiger Flächennutzung mit minimalem Flächenverbrauch, des Bodenschutzes oder der Biologischen Vielfalt betrachtet.

Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) und die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) arbeiten gemeinsam daran, die Bewältigung der Herausforderungen – vor denen die Landwirtschaft auf dem Weg zum Erreichen der Klima- und Ressourcenziele steht – zu unterstützen. Hierfür werden innovative Prozesse aus der Praxis, Forschung und Entwicklung gezielt zusammengeführt. 

Die Veranstaltungen wurden im Auftrag des SMEKUL von der WFS angeboten und von der VEE Sachsen organisatorisch umgesetzt.