"Autoland Sachsen" ist Top-Standort für Elektromobilität

Das Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) hat gemeinsam mit dem Chemnitz Automotive Institute (CATi) neue Berechnungen zur Produktion von E-Autos in Sachsen und Deutschland vorgelegt - mit beachtlichen Ergebnissen. Im Jahr 2022 gelang eine Steigerung der Produktion vollelektrischer PKW an den sächsischen Automobilstandorten um rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr – auf 243.000 Stück. Diese Zahl entspricht etwa 40 Prozent der insgesamt in Deutschland produzierten vollelektrischen Fahrzeuge und weist Sachsen somit unverändert als Top-Region der Elektromobilität aus.

An ihren Standorten in Zwickau, Dresden und Leipzig produzierten die Auto-Konzerne sieben Modelle elektrischer Fahrzeuge unter vier verschiedenen Marken (VW, Audi, Seat/Cupra, BMW) – ein wegweisendes Indiz dafür, dass im Zeitalter der Elektromobilität Mehrmarkenstandorte von wesentlicher Bedeutung sind. Nach dem Volkswagen-Werk in Zwickau schlägt 2023 auch das BMW-Werk in Leipzig durch die beginnende Fertigung des "Mini Countryman" diesen Weg ein.

Trotz der Mehrmarken-Ausrichtung des VW-Werkes in Zwickau (VW, Audi, Seat/Cupra) stellt das dort produzierte Volumen der drei VW-Modelle ID.3, ID.4 und ID.5 einen gewichtigen Beitrag zur Gesamtstückzahl elektrischer Fahrzeuge der Marke Volkswagen dar. Von den weltweiten Auslieferungen der Marke 2022 (330.000 vollelektrische PKW) stammen rund 40 Prozent aus sächsischer Produktion.

"Für das Jahr 2023 erwarten wir eine Steigerung der Produktion von Elektro-Fahrzeugen in Sachsen um rund 15 Prozent auf 280.000 Einheiten", so Prof. Werner Olle (CATI, TU Chemnitz) bei der Erläuterung der CATI-Prognose für das laufende Jahr. Und auch über 2023 hinaus ist Sachsen bei der Trendwende zur Elektromobilität gut aufgestellt. "Porsche schlägt 2024 mit dem Macan E auch am Leipziger Standort ein neues Kapitel auf, und BMW produziert den Mini Countryman auch als Elektrovariante. Damit stellen sich in Sachsen weitere Weichen in Richtung E-Mobilität", so AMZ-Netzwerkmanager Dirk Vogel.

   

Sachsen auch Standort für die E-Komponenten-Fertigung

Die großen deutschen Auto-Konzerne setzen in punkto Elektromobilität nicht nur auf Fahrzeuge aus sächsischer Produktion:

Seit 2012 werden in Kamenz bei Dresden von der Accumotive GmbH & Co. KG (eine 100%ige Tochter der Mercedes Benz Group AG) von etwa 1.300 Mitarbeitern hochentwickelte Antriebs-Batterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge von Mercedes-Benz und smart sowie für Nutzfahrzeuge des Konzerns gefertigt. Der Standort Kamenz verfügt über zwei Batteriefabriken und ist ein wichtiger Teil des globalen Batterie-Produktionsverbunds von Mercedes-Benz Cars.

Das BMW-Werk Leipzig  als Geburtsstätte des BMW i3 war und ist Vorreiter bei der Transformation der Mobilität hin zu elektrischen Antrieben. Von 2013 bis zum Sommer 2022 wurden hier mehr als 250.000 vollelektrische BMW i3 und mehr als 20.000 Plug-in-Hybrid-Sportwagen BMW i8 gebaut. Die freigewordenen Flächen sowie die Kompetenzen der Mitarbeiter nutzt BMW nun für die Fertigung von E-Komponenten. Bereits heute sind mehr als 700 Mitarbeiter in der Batteriekomponentenfertigung am Standort Leipzig tätig, bis 2024 werden es mehr als 1.000 sein. Die BMW Group investiert dazu von 2020 bis Ende 2024 mehr als 800 Millionen Euro in den Aufbau der E-Komponentenfertigung am Standort. Dazu werden Batteriemodullinien, Zelllacklinien sowie Hochvoltbatteriemontagelinien neu eingerichtet oder erweitert. Die E-Komponentenfertigung wird künftig eine Fläche von rund 150.000 qm auf dem Leipziger Werksgelände einnehmen.