Spatenstich für Flugzeugproduktion der Deutschen Aircraft in Leipzig

Heute beginnt ein ganz neues Kapitel sächsischer Luftfahrtgeschichte: Am Flughafen Leipzig / Halle erfolgt der Spatenstich für das neue Werk der Deutschen Aircraft zum Bau des Flugzeugs "D328eco". Damit wird Sachsen wieder ein Standort für den Bau kompletter Flugzeuge. Das Ansiedlungs-Projekt wurde über mehrere Jahre hinweg von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) betreut.

Warum sich die Deutsche Aircraft für Leipzig entschieden hat, kommentiert das Unternehmen in seiner Presseerklärung so: "Die strategische Ausrichtung der Deutschen Aircraft und des Flughafens Leipzig / Halle sowie die Unterstützung des Freistaates Sachsen machen Leipzig zu einem attraktiven Standort für die Montagelinie. Die Region verfügt über eine hervorragende Infrastruktur, ausreichend Platz und qualifizierte Arbeitskräfte. Darüber hinaus hat Sachsen eine lange Tradition im Flugzeugbau, auf die die Deutsche Aircraft nun aufbauen kann."

Die Endmontagelinie des modernsten und nachhaltigsten Turbopropflugzeugs der Welt, der D328eco™, wird auf einer Fläche von rund 62.000 Quadratmetern errichtet und hat eine Produktionskapazität von achtundvierzig D328eco-Flugzeugen pro Jahr. Neben der Produktionshalle werden ein Hangar für die Flugzeugauslieferung sowie ein Logistikzentrum und ein Verwaltungsgebäude mit Parkplätzen errichtet.

Mit der neuen Montagelinie der wird der Flughafen Leipzig / Halle zu einem Leuchtturm der nachhaltigen Luftfahrt. Die D328eco setzt Maßstäbe in Sachen klimafreundlicher Produktion und umweltfreundlichem Fliegen. Sie kann zu 100% mit Sustainable Aviation Fuel (SAF) fliegen. Bis zu 40 Passagiere werden damit auf Kurzstrecken ökologisch und schnell zu ihren Zielen gelangen. Das ist ein Quantensprung für die gesamte Branche.

"Auch die Montagelinie ist komplett CO2-neutral ausgelegt", erläutert Sebastian Böhnl (Vorstand Infrastruktur und Digitalisierung, Deutsche Aircraft) das Energiekonzept für die gesamte Produktionsstätte. "Wir werden mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach rund 750 kW Solarstrom produzieren. Vom Einsatz von Wärmepumpen, der optionalen Erweiterung mit Energiespeichern, Grünflächen auf dem Dach und der Holz-Beton-Hybridbauweise bis hin zu Elektroladestationen für Autos und Fahrräder ist diese innovative Investition gut in ein nachhaltiges Produktionsökosystem eingebunden."

   

Luftfahrtstandort Sachsen

Rund 160 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit insgesamt mehr als 7.000 Beschäftigten erwirtschaften am Luftfahrtstandort Sachsen jährlich einen Umsatz von etwa 1,4 Milliarden Euro. Bis zu 13 Prozent des Umsatzes fließen wieder in Forschung und Entwicklung. Mit dieser Innovationsquote ist Sachsens Luftfahrtindustrie den meisten anderen Branchen weit voraus. Sächsische Unternehmen arbeiten auf höchstem Niveau an der Umrüstung von Flugzeugen, der Komponentenentwicklung sowie dem Test, der Validierung und der Wartung von Luftfahrzeugen. Ebenso geben exzellente Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Sachsen der Industrie regelmäßig wertvolle Impulse für Innovationen und Investitionen in die Zukunft.

Sachsen kann auf eine lange Tradition in der Luftfahrtindustrie zurückblicken. Bereits in den 1950er-Jahren entwickelten sächsische Ingenieure mit der Baade 152 das erste deutsche Passagierflugzeug mit Strahlantrieb. In den vergangenen Jahren haben sich die Elbe Flugzeugwerke in Dresden insbesondere mit der Umrüstung von Passagier- in Frachtmaschinen weltweit einen guten Namen gemacht.