Innovationsnetzwerk DIEKUH

DIEKUH will sächsische Betriebe bei der Automation in der Rinderhaltung unterstützen. Die Projektpartner entwickeln innovative Konzepte und Technologien für klima- und ressourcenschonende sowie wirtschaftliche, tierwohlorientierte und regionale Tierproduktion.

Digitalisierung im Kuhstall (Quelle: pixabay, Netzwerk DIEKUH)

Digitalisierung, Automation und ganzheitliches Ressourcenmanagement in der Rinderhaltung

Ziel des Innovationsnetzwerkes ist es, am Beispiel der Klauen- und Herdentierhaltung – stellvertretend für die industrielle Tierhaltung – innovative Konzepte, Technologien und Technik (Hard- und Software) zu entwickeln, welche den notwendigen Schritt hin zur klima- und ressourcenschonenden sowie tierwohlorientierten, regionalen und wirtschaftlichen Tierproduktion unterstützen bzw. perspektivisch befördern.

Zur inhaltlichen Ausrichtung Forschungs- und Entwicklungsarbeiten dienen die Eckdaten einer ganzheitlichen Vision für den modernen, regionalen Kuhstall im Jahr 2030. Der Kuhstall 2030 ist ein Netzknoten, der technisch modular aufgebaut ist und ideale Bedingungen für eine definierte Anzahl Kühe und Arbeitskräfte sowie kurze Wege bietet. Intensiver Einsatz von Sensorik hilft, Krankheiten und Stress bei den Tieren zu detektieren. Digitale Akten und künstliche Intelligenz unterstützen nicht nur das Herdenmanagement, sondern sind auch Basis für zielgerichtete pflegerische oder tierärztliche Maßnahmen. Pauschale Medikamentenabgabe gehört der Vergangenheit an. Sämtliche Handlungen, angefangen vom Füttern / Tränken über das Entmisten und Melken bis hin zur Reinigung und Pflege der Tiere sind hochautomatisiert.

Die Arbeitsplätze im Kuhstall 2030 sind modern und hochtechnisiert. Alle energetischen Reserven – angefangen von der Temperaturdifferenz der Milch (38°C beim Verlassen des Euters bis 6°C Lagertemperatur) über die Verstromung von Gülle bis hin zur Nutzbarmachung der Energie des Methangases (Ausdünstungen der Kühe) – werden erschlossen und decken, unterstützt durch Wind- und Sonnenkraft, den Energiebedarf des Kuhstalls vollständig ab. Als regionaler Knoten und in Abhängigkeit von der Größe können dem Kuhstall 2030 weitere Module, wie eine Schlachterei oder Milchtankstelle bzw. Molkerei angeschlossen werden. Hier ist die Vernetzung zu regionalen Partnern (Fleischerei, Gastronomie) denkbar und damit die Ausrichtung an regionalen und lokalen Bedürfnissen. Natürlich sind auch mobile Schlachtereien möglich, die zumindest den quälenden Tiertransport unnötig machen.

Das Innovationsnetzwerk Digitalisierung, Automation und ganzheitliches Ressourcenmanagement in der Rinderhaltung, kurz DIEKUH, wird im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

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