Innovative Produkte im 3D-Druck mit Reststoffen herstellen
Mit dem simul⁺Reallabor SAMSax hat Sachsen Maßstäbe beim 3D-Druck mit Reststoffen gesetzt. Das dreijährige Projekt zeigt, wie sich industrielle und landwirtschaftliche Reststoffe mithilfe modernster additiver Fertigung in hochwertige neue Bauteile verwandeln lassen – gelebte Kreislaufwirtschaft.
Das Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung förderte SAMSax über den simul⁺InnovationHub mit knapp 1,7 Millionen Euro. Beteiligt waren die Technischen Universitäten Freiberg, Dresden und Chemnitz. Das interdisziplinäre Konsortium vernetzt Unternehmen, bei denen regelmäßig große Mengen Reststoffe anfallen – zum Beispiel aus der holzverarbeitenden Industrie oder der Landwirtschaft –, mit potenziellen Abnehmern der gedruckten Bauteile. So entstehen neue wirtschaftliche Möglichkeiten und Wertschöpfungsmodelle, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch überzeugen.
Insgesamt analysierte das Konsortium 53 verschiedene Reststoffe. Davon wurden 25 verdruckt und in konkreten Anwendungsfällen untersucht. Besonders anschaulich zeigte sich der Erfolg beim Einsatz von Miscanthus-Gras: Aus den Reststoffen entstanden mithilfe innovativer 3D-Druck-Technologien formstabile Theaterkulissen – darunter Säulenkapitelle, die beim Städtischen Theater Chemnitz zum Einsatz kamen.
Seit Ende 2024 steht in Freiberg ein neu entwickelter Multimaterial-Drucker, der insbesondere durch seine Flexibilität bei der Materialverwendung neue Maßstäbe setzt. Damit ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg in die industrielle Anwendung gelungen.
Die Ergebnisse von SAMSax fanden auch national sowie international Beachtung – durch Präsentationen auf über 25 Fachmessen und Konferenzen, Kooperationen mit 17 internationalen Forschungseinrichtungen sowie zahlreiche wissenschaftliche Publikationen. Darüber hinaus gelang es dem Projektteam, viele junge Menschen für den 3D-Druck zu begeistern – etwa bei der Mitmach-Messe »makers united« in Chemnitz und Nova Gorica (Slowenien) oder beim Dresdner Hechtviertel-Adventskalender.
Die Partner werden ihre Zusammenarbeit über das offizielle Projektende hinaus fortsetzen. Geplant sind weiterhin niedrigschwellige Angebote, um Unternehmen in Sachsen den Einstieg in die additive Fertigung mit Reststoffen zu erleichtern.
SAMSax - Nachhaltige Additive Fertigung in Sachsen