Porsche in Leipzig: Rasantes Wachstum

Etwa jeder dritte Porsche ist ein „Sachse“. Im August 2002 rollte das erste in Leipzig gebaute Fahrzeug vom Band – das SUV namens Cayenne. Seitdem steht die sächsische Fabrik für zukunftsweisenden Automobilbau.

In moderner Mixfertigung laufen alle Modelle über dieselbe Produktionslinie: Porsche Macan und Panamera, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und Hybridantrieb, ab 2024 auch reine Elektroautos. (Quelle: Porsche)

Infomodul

Fakten zu Porsche in Leipzig

  • August 2002

    Produktionsstart
  • Mehr als 4.300

    Mitarbeiter
  • Rund 2 Mrd. Euro

    Gesamtinvestitionssumme
  • 550 Fahrzeuge

    Tagesproduktion

Meilensteine

Mehr als 300.000 Fahrzeuge stellt Porsche jährlich her. Das ist ungefähr das Sechsfache der Produktion als um die Jahrtausendwende. Wesentlichen Anteil an dieser Steigerung hat das Werk Leipzig.

Die Entscheidung für Leipzig als zweiten Porsche-Produktionsstandort neben Stuttgart-Zuffenhausen fiel 1999. Leipzig punktete gegenüber den Mitbewerbern nicht zuletzt mit einem Trailer, der ein großes freies und sofort nutzbares Gelände in der Nähe des Flughafens zeigte. Innerhalb von drei Jahren entstand ein modernes Montagewerk. Das sächsische Team überzeugte kurz nach dem Hochlauf der Cayenne-Produktion gleich mit einer weiteren qualifizierten und engagierten Mannschaftsleistung. In Manufakturarbeit fertigten die Mitarbeiter zwischen 2003 und 2006 den Supersportwagen Carrera GT in limitierter Edition. Dafür war bereits unmittelbar nach Werkseröffnung der erste Ausbau erfolgt.

Im rasanten Porsche-Tempo ging es weiter. Leipzig konnte sich im internen Wettbewerb durchsetzen und holte weitere Baureihen an den Standort – zunächst die sportliche Limousine Panamera. Die Endmontage der ersten Generation startete 2009. Dafür wurde die Fertigung erweitert und ein Logistikzentrum gebaut. 2011 fiel die Entscheidung, das neue Porsche-Modell Macan, den „kleinen Bruder“ des Cayenne, vollständig in Leipzig zu fertigen. Damit einher ging der Ausbau des bisherigen Montagewerkes zu einem sogenannten Vollwerk mit Karosseriebau und Lackiererei. Für die vollständige Fertigung der zweiten Generation des Panamera ab 2016 erhielt das Werk in einer vierten Erweiterung einen zweiten Karosseriebau und ein Qualitätszentrum. Weil Leipzig mit dem Kompakt-SUV Macan und der Sportlimousine Panamera voll ausgelastet war, endete 2017 die Produktion des Cayenne. 

Der Prototyp des vollelektrischen Macan auf dem Gelände des Leipziger Porsche-Werkes. Ab 2024 wird er an diesem Standort gefertigt. (Quelle: Porsche)

Kompetenzstandort für Elektromobilität

Mehr als 1,3 Milliarden Euro hatte Porsche bis dato seit dem Spatenstich im Jahr 2000 in Sachsen investiert. Seit 2019 fließen weitere 600 Millionen Euro in die mittlerweile fünfte Werkserweiterung. Leipzig wird zu einem Kompetenzstandort für Elektromobilität. Damit stellt das Unternehmen wichtige Weichen für die Zukunft des Werkes und für die Produktion künftiger Modelle. Für die nächste Generation des Macan, die ab 2024 elektrisch auf den Markt kommt, ist ein neuer Karosseriebau entstanden. Deutlich flexibilisiert wurde der Montagebereich. Hier können zukünftig Fahrzeuge mit drei verschiedenen Antriebsarten auf einer Linie produziert werden – Verbrenner-, Hybrid- und vollelektrische Fahrzeuge. 

Benchmark für nachhaltige Automobilproduktion

Mit dem hohen Qualitätsbewusstsein und dem fest im Produktionssystem verankerten Porsche-Verbesserungsprozess setzt das Werk Leipzig Maßstäbe. Dafür steht beispielhaft die Auszeichnung mit dem internationalen Lean & Green Management Award 2021. Porsche überzeugte u a. mit seinem Ressourceneffizienzprogramm. Mit der fabrikeigenen Kennzahl „Umweltentlastung Produktion“ sind die Leipziger Benchmark in der Automobilindustrie.

Das Thema Nachhaltigkeit beschränkt Porsche nicht auf die Werkhallen. Auf dem Offroad-Gelände betreibt der Automobilbauer seit 2002 ein einzigartiges Beweidungskonzept, auf dem Auerochsen, Wildpferde, Honigbienen, weitere Insekten sowie zahlreiche Pflanzenarten einen natürlichen Lebensraum finden. Das Areal ist auch Schauplatz des Umweltbildungsprojektes „Porsche Safari“. Hier finden Entdeckertouren für Familien und Kinder ab sieben Jahren durch die Naturflächen des Werksgeländes statt.

Wer mit einem Elektro- oder Hybridfahrzeug egal welcher Marke anreist, der kann den Wagen vor Ort „auftanken“.  Am Porsche Experience Center befindet sich einer der leistungsfähigsten Schnellladeparks Europas, der vollständig mit Strom aus regenerativen Energiequellen betrieben wird.

Im eigenen Ausbildungszentrum wird bei Porsche Leipzig der Berufsnachwuchs qualifiziert.  (Quelle: Porsche)

Ausbildungszentrum

Eine spannende Zukunft bietet Porsche Leipzig für den Berufsnachwuchs. Im 2017 eröffneten und 2021 erweiterten Ausbildungs- und Qualifizierungszentrum sind alle Ausbildungsberufe unter einem Dach gebündelt. Neben Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker und Mechatroniker gehört ab 2023 der Elektroniker für Betriebstechnik dazu. Für die Entwicklung des Management-Nachwuchses engagiert sich Porsche u. a. an der HHL Leipzig Graduate School of Management, eine der besten deutschen Wirtschaftshochschulen. Der Automobilhersteller fördert hier den Lehrstuhl für Strategisches Management und Entrepreneurship im digitalen Zeitalter.

Ausblick Richtung Zukunft

Mit dem Engagement von Porsche in Leipzig sind seit 2002 mehr als 4.300 Arbeitsplätze in der Fabrik entstanden. Hinzu kommt eine ähnlich hohe Zahl bei den Zulieferern und Dienstleistern, die in unmittelbarer Nähe Produktion und Logistik des Werkes unterstützen. Sie alle tragen dazu bei, dass aktuell täglich insgesamt rund 550 Macan und Panamera produziert werden.

Die Zeichen stehen gut, dass die Erfolgsgeschichte von Porsche in Leipzig auch zukünftig fortgeschrieben wird. Für die zweite Hälfte des Jahrzehnts hat Porsche ein weiteres vollelektrisches SUV oberhalb des Cayenne angekündigt. Dieses Fahrzeug soll in Leipzig produziert werden.

Porsche-Werk Leipzig