Im Rahmen des Feldtags wurden das wirtschaftliche und ökologische Potenzial des bisher nicht verwendeten Biomasserohstoffs Spreu als Basis für regionale Wertschöpfung vorgestellt sowie die Verwertungsmöglichkeiten und die technologische Kette von Ernte, Reinigung bis Verwertung von SpreuStroh gezeigt. Die Teilnehmer konnten den Ernte- und Aufbereitungsprozess live erleben. Bei der gezeigten Technik handelt es sich um Neuentwicklungen des sächsischen SpreuStroh-Konsortiums unter Federführung der kluge GmbH. Die im Einsatz gezeigte mobile Reinigungs- und Aufbereitungsanlage für das SpreuStroh-Gemisch ist für die dezentrale Anwendung vor Ort im Landwirtschaftsbetrieb geeignet. Die Ernte des SpreuStroh-Gemischs (25 Prozent Stroh, 100 Prozent Korn und 100 Prozent Spreu) mittels Kompakternter und Überladewagen wurde unter Realbedingungen auf einer Versuchsfläche in Neschwitz demonstriert.

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer mit den Entwicklern und Herstellern neue Ansatzpunkte zur weiteren Verbesserung der Technologien und Einsatzmöglichkeiten aus Anwendersicht. Dabei ging es u.a. um:

• die Gewährleistung industrietauglicher Rohstoffqualitäten durch einen regionalen Aufbereitungsbetrieb,
• das Anwendungspotenzial im Automobil- und Bausektor (Projekt EnviroPlast) sowie 
• den Praxistest von SpreuStroh im 3-D-Druck.

Die industrielle Aufbereitung und Vermarktung des Rohstoffs aus Restbiomasse wird federführend durch die IABT Oberlausitz vorangetrieben. Parallel dazu werden die technologischen Lösungen weiter vervollständigt. Als nächster Meilenstein steht die Präsentation des Verbundes auf dem sächsischen Gemeinschaftsstand zur Agritechnica, der Weltleitmesse der Landtechnik im November 2023 in Hannover auf dem Programm.