Deutsche Bahn stiftet Professur für digitale Bahnsysteme an der TU Dresden
Der Bedarf an Fachkräften für den Ausbau der Digitalen Schiene in Deutschland wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Um das Knowhow am Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig zu sichern, richten die Deutsche Bahn (DB) und die Technische Universität Dresden (TU Dresden / TUD) eine Stiftungsprofessur für Digitale Bahnsysteme an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TUD ein.
Am 28. Februar haben Dr. Volker Hentschel, Leiter Konzernprogramm Digitale Schiene Deutschland, sowie Prof. Ursula M. Staudinger, Rektorin der TU Dresden, dazu die Vereinbarung im Eisenbahnbetriebslabor der TU Dresden unterschrieben.
Dr. Volker Hentschel dazu: „Mit der Stiftungsprofessur Digitale Bahnsysteme investieren wir sieben Millionen Euro in die Zukunft des Bahnverkehrs und die Leistungsfähigkeit der Schiene. Gemeinsam mit der TU Dresden sichern wir in Deutschland dringend benötigtes Fachwissen, um den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben. Bis zu 1.000 akademische Fachkräfte wollen wir für uns gewinnen. Mit der Digitalen Schiene schaffen wir mehr Platz für Züge auf bestehenden Gleisen und erhöhen die Zuverlässigkeit für unsere Fahrgäste.“
Die Stelle ist zunächst auf zehn Jahre ausgelegt. In der Förderung sind eine Professorenstelle, drei wissenschaftliche Mitarbeitende, zwei wissenschaftliche Hilfskräfte sowie Verwaltung und Sekretariat enthalten. Zudem werden Stipendien an Studierende vergeben, um neue Studierende für die Fachstudiengänge zu gewinnen. Bereits im März soll die Ausschreibung der Stelle starten.
Die Forschungstätigkeiten an der neuen Stiftungsprofessur für Digitale Bahnsysteme umfassen insbesondere die digitale Leit- und Sicherungstechnik. Ziel ist es, die Entwicklung von Methoden zur Analyse und Gestaltung sicherer technischer Systeme voranzutreiben. Der Fokus liegt auf den Gebieten der Sicherheits- und Risikobetrachtung, der durchgängigen digitalen Datenhaltung, auf Technikanalysen sowie auf den Zulassungsverfahren für Bahnsysteme. Dabei werden innovative Methoden aus Operations Research, formalen Methoden, künstlicher Intelligenz, Modellierung und Simulation verwendet.
Die Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TUD ist deutschlandweit die einzige den Verkehrswissenschaften gewidmete Fakultät und eine international ausgewiesene Kompetenz für zukunftsfähige Mobilität. Die Fakultät ist Vorreiterin in der Erarbeitung systemischer Lösungen zur Gestaltung sicherer, leistungsfähiger und nachhaltiger Verkehrssysteme nach technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Kriterien. Für praktische Anwendungen in Forschung und Lehre stehen den rund 200 Forschenden und 1.000 Studierenden rund 30 Labore bzw. Versuchs- und Testeinrichtungen zur Verfügung. Mit der neuen Stiftungsprofessur wird an der Fakultät dann in insgesamt 6 Bahn-Professuren zum Schienenverkehr der Zukunft geforscht.