Was bedeutet der Brexit für deutsche Unternehmen?
Am 29. März 2017 hat das Vereinigte Königreich (VK) offiziell seinen Austritt aus der Europäischen Union (EU) beantragt. Mit dem Eingang der Erklärung beginnt nun ein zweijähriger Prozess, in dessen Verlauf sich die Parteien über die Modalitäten des Austritts einigen sollen. Germany Trade & Invest startet dazu jetzt ein Informationsportal für die deutsche Wirtschaft.
"Nach den Regeln des EU-Vertrages endet dieser Prozess mit einem Austrittsabkommen, welches das Ende der Mitgliedschaft regelt und dabei bereits den Rahmen für die zukünftigen Beziehungen zur EU berücksichtigen soll. Denkbar ist aber auch ein ungeregeltes Ausscheiden oder – wenngleich wenig wahrscheinlich – eine Rücknahme des Austrittsgesuchs", erklärt Martin Fischer, Leiter der Brexit Task Force bei Germany Trade & Invest (GTAI).
"Von dem Verlauf und Ausgang dieses Prozesses hängt auch für die deutsche Wirtschaft immens viel ab", sagt Annika Pattberg, GTAI-Korrespondentin in London. "Das Vereinigte Königreich ist Deutschlands drittwichtigster Exportmarkt und fünftwichtigster Handelspartner."
In den kommenden Jahren haben die Experten auf britischer und EU-Seite eine Mammutaufgabe zu bewältigen. So müssen zum Beispiel rund 21.000 Rechtsvorschriften erörtert und finanzielle Verpflichtungen beider Seiten geklärt werden. Schließlich muss geregelt werden, wie der Aufenthaltsstatus der EU-Bürger im VK und britischer Staatsangehöriger in Europa nach dem Austritt sein wird.
"Angesichts dieser Masse an Informationen werden wir die wichtigsten Themen extrahieren und regelmäßig über aktuelle Entwicklungen berichten", erklärt Martin Fischer. Zusätzlich zu den von der GTAI erstellten Informationen werden auch externe Fachleute zu Wort kommen, und zwar sowohl aus Deutschland und Europa als auch aus dem VK.