Neues Innovationscluster Robotics Saxony setzt auf Vernetzung und branchenübergreifende Kooperation
Eine stärkere Vernetzung der Akteure, der Einsatz von Robotik in neuen Anwenderbranchen sowie der Einfluss von Robotik auf die Arbeit der Zukunft waren nur einige Themen, die die über 200 Teilnehmer aus Unternehmen, Forschung, Verbänden und Verwaltung gestern engagiert und intensiv in Chemnitz im Rahmen des Kick-off für das neue Innovationscluster Robotics Saxony diskutierten.

Die zentralen Akteure des Innovationsclusters sind das Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V. (ICM e.V.), der Verbund Maschinenbau in Sachsen/Thüringen (VEMAS e.V.) und die Robot Valley Saxony UG, die im Cluster ihre Kompetenzen in den Bereichen Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) bündeln. Damit gibt es künftig in Sachsen eine zentrale Anlaufstelle, die sowohl Unternehmen als auch Branchenverbände, Ausbildungsstätten, Hochschulen und weitere Partner dabei unterstützt, Robotik- und KI-Technologien in Anwendungen und Prozesse zu integrieren und neue, wirtschaftlich tragfähige Technologieansätze zu identifizieren. Ziel ist es, langfristig besonders die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer sächsischer Unternehmen (KMU) zu steigern. Der Freistaat Sachsen fördert den Aufbau und die Arbeit des Netzwerkes, in dem sich aktuell 66 Partner zusammengeschlossen haben, bis Ende 2028 mit rund 2,8 Millionen Euro.
Wirtschaftsminister Dirk Panter, der die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnete, machte deutlich, dass es angesichts der vielfältigen Herausforderungen darum gehen muss, in Sachsen die eigenen Stärken zu stärken und eine innovative Wirtschaft zu unterstützen. Dafür stehe u.a. das neue Innovationscluster. „Sachsen ist ein Land der Innovationen. Der Einsatz automatisierter Technologien und von KI ist ein wesentliches Zukunftsfeld unserer Wirtschaft. KI und Robotik können und werden das Arbeitsleben vieler Menschen verbessern und erleichtern. Robotics Saxony steht dafür, diese Technologien viel stärker in die sächsischen Unternehmen zu bringen und ist eine Plattform, um Talente zu fördern und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln“, so Panter. Er unterstrich, dass Sachsen das Potenzial habe, um das Zentrum für Robotik und KI zu werden.
"Wir freuen uns, dass die kontinuierliche Unterstützung und Begleitung der Robotik-Akteure im Rahmen unserer Branchenarbeit so erfolgreich zu einem Cluster-Projekt geführt hat. Damit wird die von uns 2021 gestartete Initiative 'Robotik Sachsen' auf eine neue und wichtige Stufe gehoben. In den vergangenen vier Jahren haben wir gemeinsam mit vielen Partnern, insbesondere dem ICM – Institut Chemnitzer Maschinenbau e.V., VEMAS innovativ e.V. und der Robot Valley UG als jetzigen Clusterpartnern, intensiv zusammengearbeitet. Durch zahlreiche Projektwerkstätten, die Veranstaltungsreihe „Robotik erleben“ und verschiedene nationale und internationale Messebeteiligungen haben wir die erfolgreiche Vernetzung der Akteure unterstützt, ihre vielfältigen Kompetenzen sichtbar gemacht und die notwendige Struktur für das Cluster etabliert. An diesen Schnittstellen werden wir uns auch weiter einbringen, sei es bei der branchenübergreifenden Zusammenarbeit und dem Einsatz von Robotik in neuen Anwendungsbereichen oder bei Internationalisierungsfragen. Mit diesem Cluster-Projekt stärken wir zudem Sachsen als Hightech-Standort. Im internationalen Wettbewerb ist das angesichts der wachsenden Bedeutung von Robotik- und Automatisierungslösungen ein wichtiger Pluspunkt“, erklärte WFS-Geschäftsführer Thomas Horn.
Dr. Sebastian Ortmann, Institutsleiter ICM Chemnitz, der sich federführend um das Cluster kümmern wird, zeigte sich erfreut über das Vertrauen, das der Freistaat in unsere Idee setze. "Robotics Saxony schlägt die Brücke zwischen Forschung, Industrie und nachhaltiger Entwicklung. Wir wollen Robotik und KI branchenübergreifend unterstützen, um langfristig eine ressourcenschonende und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu gestalten. Robotics Saxony ist nicht nur ein Cluster – es steht für Fortschritt und Zukunftsgestaltung – in Sachsen, für die Welt.“ Als großes Ziel nannte er Robotics Saxony zu dem europäischen Zentrum applikationsorientierter und branchenübergreifender Robotik und KI für den Mittelstand zu entwickeln.
Die Angebote des neuen Netzwerkes umfassen neben den eigentlichen technologischen Lösungen auch die Gewinnung und Qualifizierung der notwendigen Fachkräfte. Sie werden sich an alle Branchen richten, in der Frühphase insbesondere an die Bereiche Metallverarbeitung und Elektrotechnik, Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik und Biotechnologie sowie die Ernährungswirtschaft. Im Fokus steht dabei nicht nur die Industrie, sondern besonders auch das sächsische Handwerk.
In den anschließenden Workshops ging es um folgende Themen:
- Leistungsangebot des Clusters
Der Workshop informierte über die verschiedenen Angebote und Mitmachoptionen - angefangen von der vergünstigten Teilnahme an Clusterveranstaltungen über die Vernetzung, Kontaktvermittlung und Lobbying bis hin zur kostenlosen Nutzung der Clusterplattform (u.a. mit Veranstaltungsmanagement und automatisiertem Technologie-Scout).
- Branchenfokus - Herausforderungen, Kollaboration, Transfer und Best-Practice-Beispiele
In dieser Runde wurde das große Interesse der Teilnehmer am Einsatz von Robotik in neuen Anwendungsbereichen deutlich. Konkret wurden die Möglichkeiten diskutiert für die Bereiche Holz, Logistik, Textil, Ernährung und Handwerk. Das Cluster versteht sich als Hub und ist damit offen für unterschiedlichste Branchen und die einzelnen Akteure.
- Arbeit der Zukunft
Welchen Einfluss hat Robotik und KI auf die künftige Arbeitswelt und mit welchen neuen Arbeitsmodellen und Aus- und Weiterbildungsoptionen werden wir darauf reagieren? Zu diesen Fragen will das Cluster strategisch weitreichende, innovative Zukunftskonzepte entwickeln.
- Von Sachsen in die Welt - Erfolgreiche Kooperationen für Start-ups, Unternehmen und Technologien
In diesem Workshop ging es darum, Erfolgsfaktoren, Herausforderungen und Strategien zur Förderung von Partnerschaften und Kooperationen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu identifizieren. Dabei wurde deutlich, dass das Interesse an Vernetzung sehr groß und Kooperation ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Cluster mit großem Engagement gestartet ist, viele Aufgaben bewältigen will und dabei auf die Unterstützung und Mitwirkung der einzelnen Akteure angewiesen ist. Interessieren Sie sich für Robotik- und Automatisierungsthemen? Dann werden Sie Teil des neuen Innovationsclusters Robotics Saxony!