Sachsen und Niederschlesien streben engere Zusammenarbeit im Life Sciences-Bereich an

Fortsetzung des langjährigen Engagements in Polen - Vereinbarung für Beauftragung der AHK Polen unterzeichnet - Thema "Medizin der Zukunft" im Fokus des 16. Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforums in Wroclaw

Unterzeichnung der Vereinbarung mit der AHK Polen
WFS

Dem Thema »Medizin der Zukunft« widmete sich das 16. Polnisch-Sächsische Wirtschaftsforum, das am 21. und 22. Oktober 2025 in Wroclaw/Breslau stattfand und ca. 100 Teilnehmer zusammenbrachte. Gut 25 Vertreter von Unternehmen und Institutionen aus dem sächsischen Life Sciences-Bereich nutzten die Gelegenheit, die Branche in Niederschlesien kennenzulernen, sich über Chancen der Zusammenarbeit zu informieren und Kontakte zu potenziellen Partnern zu knüpfen. Höhepunkte der Veranstaltung waren der Besuch des Life Sciences & Biotechnology Center des Forschungsinstitutes PORT Łukasiewicz und der Austausch mit Vertretern der Biobank – eines der größten Zentren für die Sammlung und Lagerung des biologischen Materials in Polen sowie des Projektes P4Healt, das die Entwicklung der personalisierten Medizin in Polen vorantreiben soll. Am Rande der Veranstaltung wurde zudem der Vertrag mit der AHK Polen als Beauftragte der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) für Polen mit Standort in Wrocław unterzeichnet. Damit setzt die WFS ihr langjähriges Engagement auf dem polnischen Markt mit einem neuen Partner fort.

Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter hat die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen und sagt: »Sachsen und Niederschlesien sind wirtschaftsstarke Nachbarregionen im Herzen Europas. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit schafft Vorteile für beide Seiten – sie steigert Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Der Bereich Life Sciences bietet viele Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen und Forschungseinrichtungen links und rechts der Neiße. Gerade bei Aufgaben wie der Bewältigung des demografischen Wandels können sich Sachsen und Polen mit innovativen medizinischen Angeboten hervorragend ergänzen.«

WFS-Geschäftsführer Thomas Horn: »Die Region Niederschlesien hat sich in den letzten Jahren zu einem dynamischen und innovativen Standort der Medizinbranche entwickelt. Vor allem im Bereich Digital Health, der Entwicklung von Diagnose-Technologien und der Herstellung von Medizinprodukten gab es interessante Fortschritte. Damit bieten sich für die Life Sciences-Akteure beider Seiten zahlreiche Anknüpfungspunkte, die wir im Rahmen der Veranstaltung ausgelotet haben. Es hat sich gezeigt, dass das Interesse an einer engeren Zusammenarbeit groß ist. Dieses wollen wir mit weiteren Projekten begleiten. Zudem freuen wir uns, dass wir mit der AHK Polen als neue Beauftragte einen etablierten Partner für die weitere Bearbeitung des polnischen Marktes und den Ausbau der Zusammenarbeit gewonnen haben.«

Umfangreiches Fachprogramm
Beim Besuch der Labore des Life Sciences & Biotechnology Centers des Forschungsinstitutes PORT Łukasiewicz bekamen die Teilnehmer einen Einblick in das Life Sciences-Ökosystem in Niederschlesien und konnten sich zu neuen Diagnostik- und Behandlungsmethoden in den Bereichen Neurobiologie und Onkologie sowie zu aktuellen Entwicklungstrends im E-Health-Bereich informieren.

Im Rahmen verschiedener Podiumsdiskussionen, Vorträge und Präsentationen auf dem Forum ging es u.a. um Innovative Technologien und Nutzung von KI in der Medizin, den Einsatz von Technologien für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung sowie um Technologietrends für die Zukunft. Experten aus Polen und Sachsen sprachen darüber, wie KI verantwortungsvoll in der klinischen Praxis eingesetzt werden kann und wie Wissenschaft, Technologie und medizinische Erfahrung zum Wohle der Patienten kombiniert werden können. Im Mittelpunkt der Diskussion standen insbesondere die Chancen und Risiken im Umgang mit Patientendaten sowie die ausgewogene Verbindung von Künstlicher Intelligenz und ärztlicher Fachkompetenz. Die Experten waren sich einig, dass in diesem Kontext eine noch stärkere europäische Zusammenarbeit erforderlich ist. 

Polnisch-Sächsisches Wirtschaftsforum
Das Polnisch-Sächsische Wirtschaftsforum, das in enger Zusammenarbeit der Partnerregionen Sachsen und Niederschlesien regelmäßig durchgeführt wird, verfolgt das Ziel die Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen beiderseits der Grenze zu intensivieren. Es steht unter der Schirmherrschaft des sächsischen Wirtschaftsministers und des Marschalls der Woiwodschaft Niederschlesien.

Internationale Beauftragte
Zur Umsetzung ihrer Aufgaben auf relevanten Auslandsmärkten nutzt die WFS die Unterstützung von Partnern und Beauftragten vor Ort. Bereits seit 1997 hatte die WFS in Niederschlesien eine Beauftragte als Ansprechpartnerin für sächsische Unternehmen. Nach ihrem Ausscheiden in diesem Jahr wird die Zusammenarbeit nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren ab November mit der AHK Polen fortgesetzt. Damit verstetigt die WFS ihr Engagement mit wichtigen Nachbarländern. Konkret geht es dabei u.a. um Informationen über Exportchancen und Kooperationsmöglichkeiten, die Herstellung von Kontakten zwischen Unternehmen aus Polen und Sachsen sowie um die Vermarktung des Wirtschaftsstandorts Sachsen in Polen und die Betreuung von sächsischen Delegationen und die Organisation von Fachveranstaltungen vor Ort. 

Außenhandel mit Polen
Im vergangenen Jahr gehörte Polen zu den TOP5-Märkten für Sachsen. In 2024 wurden Waren im Gesamtwert von rund 2,8 Mrd. Euro exportiert, darunter vor allem Produkte aus dem Kraftfahrzeugbau, Maschinenbau sowie elektrotechnische Erzeugnisse. Gleichzeitig wurden Waren im Wert von rund 3,14 Mrd. Euro aus Polen importiert, wobei elektrotechnische Erzeugnisse, Produkte des Kraftfahrzeugbaus und des Maschinenbaus den Schwerpunkt bildeten.

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