GlobalFoundries plant Milliarden-Investition zum Ausbau der Chipfertigung in Dresden
GlobalFoundries (GF) gab heute Pläne für Investitionen in Höhe von 1,1 Mrd. Euro bekannt, um sein Werk am Standort Dresden zu erweitern. Mit der Investition wird die Produktionskapazität auf mehr als eine Million Wafer pro Jahr steigern und den Standort zum größten seiner Art in Europa machen.
Die Erweiterung, bekannt als Projekt SPRINT, wird voraussichtlich von der Bundesregierung und dem Freistaat Sachsen im Rahmen des Europäischen Chipgesetzes unterstützt, wobei die EU-Genehmigung für das gesamte Programm noch in diesem Jahr erwartet wird. Diese Investition unterstreicht die Rolle Sachsens als wichtige Drehscheibe für die Halbleiterherstellung und -innovation und stärkt Europas strategisches Ziel der Widerstandsfähigkeit der Lieferkette.
Im Rahmen des Projekts wird die Anlage aufgerüstet, um durchgängige europäische Prozesse und Datenflüsse für kritische Sicherheitsanforderungen in der Halbleiterindustrie zu bieten.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat im Rahmen seines Besuchs bei GF Dresden am 28. Oktober die geplanten Investitionen in Deutschland begrüßt: "Das SPRINT-Projekt ist ein Bekenntnis zum Industrie- und Innovationsstandort Deutschland - und vor allem zur Souveränität unseres Landes und Europas. Die Investition in die Chipfertigung in Dresden ist ein Signal, dass Deutschland die Entwicklung des globalen Halbleitermarktes aktiv mitgestalten will. Deutschland spielt bereits heute eine führende Rolle in der Mikroelektronik in Europa. Mit der nationalen Mikroelektronik-Strategie stellt die Bundesregierung die Weichen, um diese Stärke weiter auszubauen."
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ergänzt: "Der weitere Ausbau der Halbleiterfertigung hier bei GlobalFoundries ist ein klares Bekenntnis zu einem einzigartigen Standort. Die Milliardeninvestition ist eine weitere gute Nachricht für Silicon Saxony, Europas wichtigstem Mikroelektronikstandort, und zeigt die Attraktivität und Dynamik des hier gewachsenen Clusters. Damit wird nicht nur die sächsische Wirtschaft gestärkt - auch Deutschland und Europa profitieren davon. Denn mehr hier produzierte Chips bedeuten auch mehr deutsche und europäische Souveränität und technologische Unabhängigkeit in dieser Schlüsselindustrie. Die wirtschaftliche Verwundbarkeit Deutschlands durch zu große Abhängigkeiten zeigt sich derzeit am Beispiel des Chipherstellers Nexperia."
Die neuen Produktionskapazitäten werden sich auf die hochdifferenzierten Technologien von GF konzentrieren - mit kritischen Leistungsmerkmalen wie niedrigem Stromverbrauch, eingebettetem sicherem Speicher und drahtloser Konnektivität -, die für die Deckung des europäischen Chipbedarfs in den Bereichen Automotive, Internet of Things (IoT), Verteidigung und kritische Infrastrukturen unerlässlich sind. Diese Sektoren werden durch das Aufkommen physischer KI-Technologien, für die die Halbleiter von GF unverzichtbar sind, rasch verändert. Die Investition wird auch die fortgesetzte Innovation in Rechenarchitekturen der nächsten Generation und Quantentechnologien unterstützen, die sich im nächsten Jahrzehnt durchsetzen werden.
"Die jüngsten Störungen im Automobilsektor machen deutlich, wie anfällig die globalen Chip-Lieferketten tatsächlich sind. Unser geplanter Ausbau in Dresden ist ein weiterer Schritt in der Strategie von GF, diese Herausforderungen direkt anzugehen und unsere Verpflichtung zu erfüllen, Europas Bedarf an sicheren Lieferketten und differenzierten Technologien zu unterstützen", sagte Tim Breen, CEO von GlobalFoundries. "Durch die Ausweitung unserer Produktionskapazitäten in Europa, den USA und auf der ganzen Welt stärkt GF seine Rolle als belastbarer und vertrauenswürdiger Partner für Kunden in kritischen Branchen und schafft eine Grundlage für die nächste Innovationswelle, wenn physische KI Realität wird."
GF ist kürzlich der Initiative "Made for Germany" beigetreten, einem Zusammenschluss von Unternehmen, die sich durch umfangreiche industrielle Investitionen langfristig in Deutschland engagieren. GF hat seit 2009 mehr als 10 Milliarden Euro in seinen Standort Dresden investiert, eine der größten industriellen Investitionen in Deutschland.