Sachsen und Korea gründen gemeinsames Materialforschungszentrum

Das Dresdner Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik ILK der TU Dresden und das Korea Institute of Materials Science KIMS haben gestern im südkoreanischen Changwon ein gemeinsames Materialforschungszentrum, das Korea-Germany Materials Center (KGMC) gegründet. Hier sollen zukünftig im Kontext des Leichtbaus neue Werkstoffsysteme, Fertigungsverfahren, angepasste Auslegungsmethoden sowie Prüf- und Validierungsverfahren entwickelt und in die Industrie transferiert werden.

Als Startprojekt betreiben das Fraunhofer IKTS und das KIMS zunächst gemeinsam ein Prüfzentrum. Darüber hinaus arbeiten beide Forschungsinstitute an weiteren Themen wie beispielsweise der Zustandsüberwachung von Windkraftanlagen oder der additiven Fertigung von Keramik. Das ILK konzentriert sich auf anwendungsorientierte Methoden für die effiziente und robuste Auslegung und Gestaltung von Leichtbaustrukturen und -systemen. Damit lassen sich die Implementierungszeiten für neuartige Technologien in die Industrie verkürzen. Prof. Alexander Michaelis, Institutsleiter des Fraunhofer IKTS, betont: »Mit dem KGMC werden wir die herausragenden Kompetenzen der Städte Dresden und Changwon auf dem Gebiet der angewandten Materialwissenschaft kombinieren und weiter stärken. Die Forschungsinhalte werden wir eng mit deutschen und koreanischen Firmen abstimmen, um einen schnellen Transfer in die Anwendung zu gewährleisten. Damit werden wir die Wirtschaft in beiden Ländern stärken und die Zusammenarbeit fördern.«

Neben den wissenschaftlichen Fragestellungen wird das Zentrum als Kooperationsplattform dienen, welches Forschungsdienstleistungen für den europäischen und asiatischen Markt anbietet und sich über Auftragsforschung, Technologietransfer und Lizenzeinnahmen finanziert.

Der Grundstein für diese vielversprechenden deutsch-koreanischen Kooperationen wurde bereits in den Jahren 2015 und 2016 gelegt, als das Fraunhofer IKTS und das KIMS sowie die  Landeshauptstadt Dresden und die Stadt Changwon zwei Absichtserklärungen zum Aufbau einer strategischen Partnerschaft unterzeichneten. Das ILK pflegt seinerseits eine jahrelange enge Forschungskooperation mit dem KIMS.

Prof. Hubert Jäger, Sprechers des Vorstands des ILK-Institutes, unterstreicht: »Die Gründung des KGMC wurde durch ein enges Zusammenspiel aller Akteure ermöglicht. Dank der Unterstützung der Provinz Gyeongsangnam-do und der Stadt Changwon auf koreanischer Seite sowie des Freistaates Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden auf deutscher Seite ist am heutigen Tage der Auftakt für eine Forschungskooperation zwischen dem KIMS, dem IKTS und dem ILK gegeben worden, die in Zukunft noch viele Früchte tragen wird. Wir werden dabei die Inventions-Freude aus Deutschland mit der Innovationsfähigkeit Koreas zur schnellen industriellen Markterreichung gezielt nutzen.«