Italienischer Automobilzulieferer Franci investiert im Erzgebirge

Der italienische Werkzeugbau-Spezialist für den Automobilsektor Franci SpA plant die Errichtung einer Werkhalle mit mehreren Großpressen sowie von Büro- und Lagergebäuden im erzgebirgischen Grünhain-Beierfeld. Mit dem Bau eines Werkes in Deutschland rückt der Zulieferer näher an seinen wichtigsten Markt heran. Dabei war das Erzgebirge die favorisierte Region: „Wir möchten in der Wertschöpfungskette des Großwerkzeugbaus sukzessive Vorort-Kapazitäten aufbauen. Aufgrund der in der Branche bekannten Automotive-Großwerkzeug-Kompetenz im Erzgebirge haben wir von Anfang an einen zusätzlichen Standort in dieser Region angestrebt“, erklärt Geschäftsführer Adelmo Franci.

Den Weg für die Investition hat der Stadtrat von Grünhain-Beierfeld gestern mit dem Beschluss zum Verkauf einer 18.000 qm großen Fläche im Gewerbegebiet Grünhain an den italienischen Automobilzulieferer Franci SpA bzw. dessen Tochterunternehmen Franci Deutschland GmbH, frei gemacht.

Das Unternehmen Franci SpA hat sich auf den Werkzeugbau im Automobilsektor spezialisiert. Vom Stammsitz im italienischen Valmadrera (Provinz Lecco, am schönen Comer See) aus werden vorwiegend Automobilhersteller wie Audi, VW, Porsche, Daimler, BMW oder Ford in Deutschland beliefert. Mit Hilfe der Werkzeugsätze der italienischen Werkzeughersteller werden Außenhautteile für PKW, beispielsweise Kotflügel, Dächer, Türen oder Seitenwände, hergestellt.

Im Zusammenhang mit dem investitionsvorhaben bedankte sich die Familie Franci ausdrücklich für die intensive Begleitung des Ansiedlungsprojektes in den letzten Monaten durch die IHK Chemnitz Regionalkammer Erzgebirge sowie die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH. Nicht zuletzt konnte die Stadt Grünhain-Beierfeld mit einem hervorragenden Standortangebot überzeugen: „Die geplante Ansiedelung der Firma Franci ist für unsere Stadt ein sehr wichtiger Meilenstein zur Festigung unserer Industriestruktur. Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit dem geplanten Investitionsvorhaben zugestimmt. Damit wird die Gewerbegebietserweiterung Grünhain II zu einem Erfolgsmodell“, so Bürgermeister Joachim Rudler.

Geplant ist die Errichtung einer Werkhalle mit ungefähr 1.500 qm Fläche, darin mehrere Großpressen, eine Krananlage mit zirka 50 Tonnen Tragkraft bei einer Hallenhöhe von 15 bis 18 Metern. Zudem soll ein Kopfanbau mit Bürofläche, Ver- und Entsorgungsbereichen sowie Sozialräumen für die Mitarbeiter errichtet werden. Auch ein Lagerbereich für Großwerkzeuge ist vorgesehen. „Wir werden allein in den Jahren 2017/2018 sechs bis sieben Millionen Euro für die Umsetzung unseres Vorhabens investieren“, schätzt Adelmo Franci. 

Hintergrundinformation zum Automotive-Standort Erzgebirge:

Der Erzgebirgskreis ist ein starker Industriestandort mit der zweithöchsten Industriedichte in Sachsen. Im Erzgebirge gibt es derzeit über 100 spezialisierte Unternehmen im Bereich Fahrzeugbau und Automobilzulieferer.