Sachsen fördert Forschung zum Einsatz von KI im OP
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz minimalinvasive Operationen verbessern – daran forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Dresden, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden sowie des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) im Forschungsprojekt ARAILIS. Das sächsische Wissenschaftsministerium fördert das Projekt ab Februar 2020 bis Ende 2022 mit 1,5 Millionen Euro.
ARAILIS (Augmented Reality- und künstliche Intelligenz-unterstützte laparoskopische Bildgebung in der Chirurgie) ist damit eines der größten aus Landesforschungsmitteln geförderten Projekte. Ziel des Projektes ist, Chirurgen in ihrer Arbeit zu unterstützen, die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen bei Eingriffen zu reduzieren, den Nachsorgeaufwand zu verringern und damit insgesamt die Sicherheit für die Patienten zu erhöhen.
Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagt dazu: "Im Projekt ARAILIS zeigt sich der konkrete Nutzen von Künstlicher Intelligenz für den Menschen. Hier finden sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Einrichtungen und Fachrichtungen zusammen und arbeiten gemeinsam. Das ist eine wesentliche Voraussetzung, damit abstrakte Erkenntnisse, die durch KI gewonnen werden, in die Praxis umgesetzt werden können."
Ziel von ARAILIS
Ein sogenannter "Connected Assistent" soll während der OP die bereits existierenden Aufnahmen mit der Live-Kamerasicht verschmelzen.
Das zu entwickelnde ARAILIS-System wird wichtige und verdeckte Gewebestrukturen und Zielregionen finden und darstellen, wobei die individuelle Anatomie des Patienten und die Beschaffenheit der Ziele (in der Regel Tumoren) berücksichtigt werden. Dabei werden verschiedene Systeme (Bild- und Videoquellen, Navigationssensoren, Ultraschall und weitere) gleichzeitig für die Chirurgen nutzbar gemacht. Eine Live-Sicht ermöglicht die Navigation und Orientierung der OP-Kameras und Werkzeuge und erlaubt damit minimalinvasive OPs auch bei schwierigen Eingriffen, die bisher offen durchgeführt werden müssen.
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