Außenstelle des Deutschen Krebsforschungszentrums in Dresden

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) plant mit Unterstützung des Freistaates Sachsen, die Krebsforschung am Standort Dresden erheblich zu verstärken. In der deutschlandweit ersten DKFZ-Außenstelle soll an Zukunftstechnologien gearbeitet werden, die mittels Smarten Sensoren und Künstlicher Intelligenz die Prävention und Behandlung von Krebserkrankungen verbessern. Hierzu wird auf dem Onkologischen Campus der Hochschulmedizin der TU Dresden ein eigenes Gebäude errichtet.

Krebserkrankungen werden in den nächsten Jahren weltweit dramatisch zunehmen. Dies erfordert nicht nur effektivere Therapien, sondern auch die Entwicklung völlig neuartiger, smarter Digitaltechnologien, mit denen Krebsprävention, Früherkennung, Therapiesteuerung und Nachbetreuung verbessert werden. „Weltweit besteht für solche Zukunftstechnologien ein enormer Forschungsbedarf und mittelfristig ein riesiges Potenzial für die Anwendung", führte Prof. Michael Baumann, Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des DKFZ, aus. In der neuen Außenstelle in Dresden wird das DKFZ mit Unterstützung durch den Freistaat Sachen dieses Zukunftsthema aufgreifen.

Zunächst werden eine Professur und zwei unabhängige Nachwuchsforschergruppen in den Bereichen Smart Sensors und Künstliche Intelligenz etabliert. Gleichzeitig soll in Partnerschaft mit dem gerade entstehenden Nationalen Krebspräventionszentrum, das von DKFZ und Deutscher Krebshilfe getragen wird, eine Präventionsambulanz eingerichtet werden. Die neu entwickelten smarten Technologien sollen durch Präventionsforscher direkt vor Ort in ihrer Anwendung geprüft werden. Auch eine Beratung der Bürger, die ihr persönliches Krebsrisiko effektiv senken möchten, ist geplant. Das Dresdener Pilotprojekt soll beispielhaft zeigen, wie das Thema Krebsprävention auch in anderen Onkologischen Spitzenzentren Platz finden kann.

„Der Standort Dresden bietet ein international herausragendes technologisches Umfeld für die Entwicklung von mikroelektronischen und datenwissenschaftlichen Zukunftstechnologien. Dies war ein bestimmender Faktor, uns für die sächsische Landeshauptstadt als erste Außenstelle des DKFZ zu entscheiden. Mit der Technischen Universität, die gerade wieder als Exzellenzuniversität ausgezeichnet wurde, hervorragenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der High-Tech-Industrie ergeben sich in Dresden einmalige Voraussetzungen für die grundlegende Entwicklung smarter Zukunftstechnologien im Kampf gegen den Krebs", so Baumann weiter. „Außerdem kann die neue DKFZ-Außenstelle hier besonders gut an unsere bereits in den letzten Jahren aufgebauten leistungsstarken Einrichtungen der patientenorientierten Krebsforschung anknüpfen. Damit erreichen wir die für internationale Spitzenforschung notwendige kritische Masse."

Bisher hat das DKFZ in Dresden in Partnerschaft mit der Dresdner Hochschulmedizin und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) den Dresdner Partnerstandort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK), das Nationale Zentrum für Radioonkologie und eine Außenstelle des DKFZ-Krebsinformationsdienstes (KID) aufgebaut.

    

Über das DKFZ

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.