Sachsen zum 15. Mal in Folge deutscher Bildungsspitzenreiter

Zum fünfzehnten Mal in Folge belegt Sachsens Bildungssystem im Vergleich aller deutschen Bundesländer den ersten Platz. Das geht aus dem heute veröffentlichten Bildungsmonitor 2020 hervor.

Welches Bundesland hat das beste Bildungssystem? Wer hat sich verbessert? Wo gibt es in Kindergarten, Schule, Lehre und Hochschule Änderungsbedarf? Über all das gibt der Bildungsmonitor Auskunft. In die seit 2004 jährlich erstellte Studie fließen 93 Indikatoren ein. Das reicht von der Zahl der Schulabbrecher pro Bundesland bis zur Zahl der frisch gekürten Doktoren, die von einer Universität kommen. Der Bildungsmonitor zeigt, inwieweit das Bildungssystem eines Bundeslandes zum Wachstum und Wohlstand der Wirtschaft beiträgt.

Sachsen schneidet in den meisten der zwölf untersuchten Handlungsfelder sehr gut ab. Besondere Stärken weist der Freistaat in den Bereichen Förderinfrastruktur (Platz 1), Schulqualität (Platz 1), Forschungsorientierung (Platz 1), Vermeidung von Bildungsarmut (Platz 2) und Internationalisierung (Platz 2) auf. Die Studie hebt hervor:

  • Viele Kinder werden ganztags betreut. In den Kitas arbeiten viele Akademiker.
  • Die Schüler erreichen Bestwerte bei Kompetenzen in Mathe und Naturwissenschaften.
  • Gemessen an der Wirtschaftskraft sind in Sachsen sehr viele Forscher tätig.
  • Im Lesen und in Mathe ist die Risikogruppe am geringsten.
  • Viele Berufsschüler lernen Fremdsprachen; viele Studierende sind für das Studium aus dem Ausland zugewandert.

       

Förderinfrastruktur (1. Platz):

Um eine bessere soziale Teilhabe am Bildungssystem zu erreichen, ist es wichtig, eine hochwertige Infrastruktur zur individuellen Förderung der Kinder aufzubauen. Sachsen weist dabei hohe Ganztagsquoten in den Kindertageseinrichtungen und Grundschulen auf. So besuchten in Sachsen 87,4 Prozent der Grundschüler im Berichtszeitraum eine offene oder gebundene Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 42 Prozent). Deutlich überdurchschnittlich fiel mit 75,6 Prozent auch der Anteil der Schüler an Ganztagsschulen im Sekundarbereich I aus (Bundesdurchschnitt: 46,3 Prozent). Darüber hinaus wurden von den Drei- bis Sechsjährigen 82,3 Prozent der Kinder ganztägig betreut (Bundesdurchschnitt: 46,9 Prozent). Im Jahr 2019 hatten außerdem 11,5 Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen einen Hochschulabschluss (Bundesdurchschnitt: 7,3 Prozent). Außerdem ist der Anteil der Ungelernten am Personal in den Kindertageseinrichtungen vergleichsweise niedrig.

    

     

Schulqualität (1. Platz):

Aufgrund der sehr guten Ergebnisse bei den letzten IQB-Schulleistungstests erreicht Sachsen Platz 1 bei der Schulqualität.

In der jüngsten Kompetenzerhebung für die Neuntklässler aus dem Berichtszeitraum erreicht Sachsen in Mathematik und in den Naturwissenschaften jeweils den ersten Platz.

     

Forschungsorientierung (1. Platz)

Bei den Drittmitteln je Professor erzielt Sachsen mit einem Wert von 231.100 Euro den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 148.400 Euro).

Die Forschungsorientierung Sachsens wird auch an der Anzahl der Forscher an Hochschulen bezogen auf das BIP deutlich. Hier belegt Sachsen sogar den ersten Platz. Die Habilitationsquote fällt in Sachsen überdurchschnittlich aus. Bei der Promotionsquote wird mit 6,9 Prozent der zweitbeste Wert aller Bundesländer erreicht (Bundesdurchschnitt: 5,6 Prozent).

      

Internationalisierung (2. Platz)

Der Anteil der Berufsschüler mit Fremdsprachenunterricht fiel mit 80,9 Prozent stark überdurchschnittlich aus (Bundesdurchschnitt 35,1 Prozent).

Zudem weisen die sächsischen Hochschulen sehr viele Bildungsausländer auf. Sachsen erreichte hier im Jahr 2018 mit 15 Prozent nach Berlin den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 10,9 Prozent).

      

Vermeidung von Bildungsarmut (2. Platz):

Die guten Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich beim Ziel der Vermeidung von Bildungsarmut bezahlt. In den IQB-Vergleichsstudien zählten unter den Neuntklässlern in Sachsen relativ wenige Schülerinnen und Schüler zur Risikogruppe. Im Lesen und in Mathematik erreichte Sachsen den besten Wert aller Bundesländer und in den Naturwissenschaften nach Bayern den zweitbesten Wert.