Umfrageergebnisse: Sachsens Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität
Gemeinsam mit den sächsischen Industrie- und Handelskammern wurde im März 2022 eine landesweite Befragung zur aktuellen Situation der Energiebeschaffung sowie den energiebezogenen Planungen bis 2030 durchgeführt. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass „grüner“ Strom in den Betrieben gegenwärtig noch eine untergeordnete Rolle spielt.
Mehr als die Hälfte (59 %) beziehen weniger als 20 MWh „grünen“ Strom pro Jahr, immerhin ein Fünftel (18 %) mehr als 2000 MWh jährlich. Lediglich 12 % versorgen sich vollständig bzw. zu über 90 % selbst. Grüner Wasserstoff wird aktuell gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen genutzt. Gleiches gilt für Biokraftstoff, Biomasse und Biogas.
Mit Blick in die Zukunft geht die Hälfte der Befragten davon aus, dass sich ihr Strombedarf bis 2030 nicht verändern wird; 35 % erwarten eine leichte Steigerung. CO2-Neutralität wird die Mehrheit der Unternehmen nach eigenen Angaben wohl erst nach 2030 erreichen. Dies soll vor allem durch verbesserte Energieeffizienz (85 %), Eigenerzeugung mit erneuerbaren Energien (68 %), Grünstromlieferverträgen (40 %) und den Einsatz von Wasserstoff (32 %) realisiert werden. Als Voraussetzung für den Einsatz erneuerbarer Energien benennen 88 % der Unternehmen einen wettbewerbsfähigen Preis sowie 66 % die Sicherung einer langfristigen Preisstabilität.
Ihre Dekarbonisierungsstrategien machen die Unternehmen auch von weiteren Faktoren abhängig. Dazu zählen die allgemeine Wirtschaftslage, regulatorische Rahmenbedingungen wie aufwendige Genehmigungsverfahren und einfache Förderprogramme, die generelle Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie oder auch der Zugang zu technischer Beratung und zu Installateuren.

(Quelle: pixabay)
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