Europas größte Kunststoffrecycling-Anlage soll in Böhlen entstehen
Der britische Spezialist für fortschrittliches Kunststoffrecycling, Mura Technology, und Dow, der US-amerikanische Chemiekonzern, kündigen am 14. September den nächsten Schritt in ihrer Zusammenarbeit an: Mura plant den Bau einer neuen Recycling-Anlage am Dow-Standort Böhlen in Deutschland - die dann größte ihrer Art in Europa. Das Ansiedlungsvorhaben von Mura wird bereits seit 2019 von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) gemeinsam mit ihren Partner in Sachsen begleitet.
Die neue Anlage von Mura im sächsischen Böhlen (Landkreis Leipzig), die voraussichtlich bis 2025 in Betrieb gehen wird, würde bei voller Auslastung etwa 120 Kilotonnen pro Jahr (KTA) an fortschrittlicher Recyclingkapazität liefern.
„Die Fortsetzung und das Wachstum der Zusammenarbeit von Dow und Mura ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Dow strategisch daran arbeitet, die Sicherung von recycelten Rohstoffen und die Unterstützung bahnbrechender fortschrittlicher Recyclingtechnologien zu erweitern und an Dynamik zu gewinnen“, sagte Isam Shomaly, Dow Business Vice President für Rohstoffe.
Die neueAnlage baut auf der seit 2021 laufenden Zusammenarbeit von Dow mit Mura auf. Ihr geplanter Standort in Böhlen, in direkter Nachbarschaft zu den Produktionsstätten von Dow, würde eine deutlich größere Kapazität für das Recycling von Kunststoffabfällen - die derzeit über Verbrennung oder Deponierung entsorgt werden - ermöglichen und die Versorgung mit daraus gewonnenen neuen Ausgangs-Rohstoffen erheblich steigern. Damit kann die Abhängigkeit von "neuen" Rohstoffen auf fossiler Basis verringerrt werden. Und Dow kann einen recycelten Kunststoff herstellen, der von insbesondere für sensible High-End-Märkte wie Lebensmittel und medizinische Anwendungen weltweit stark nachgefragt wird.
Das fortschrittliche Recyclingverfahren HydroPRS™ (Hydrothermal Plastic Recycling Solution) von Mura ist einzigartig, da es sogenannten "überkritischen Dampf" verwendet, um die meisten Arten von Kunststoffen – einschließlich flexibler und mehrschichtiger Kunststoffe, die zuvor als „nicht recycelbar“ galten – wieder in die ursprünglich für ihre Herstellung verwendeten Öle und Chemikalien umzuwandeln. Aus diesen lassen sich dann wieder "fabrikneue" Kunststoffprodukte herstellen, die sogar für Lebensmittelverpackungen geeignet sind. Mit dem Verfahren von Mura kann Kunststoff wiederholt recycelt werden. Damit landet weniger Einwegkunststoff auf Mülldeponien oder muss verbrannt werden.