Freiberg: ACTech investiert in Erweiterung der Produktionskapazität
Die ACTech GmbH mit Sitz in Freiberg investiert in den kommenden Jahren mehr als 23 Millionen Euro in die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten. In der Investition ist auch der Erwerb und Ausbau einer Gewerbeimmobilie inbegriffen. Der Kauf einer Bestandsimmobilie im Gewerbegebiet Freiberg Ost (Freiberg-Hilbersdorf) wurde am 26. Juli 2022 abgeschlossen.
Die ACTech GmbH, die derzeit 380 Mitarbeitende beschäftigt, will den Personalbestand mittelfristig um 150 Beschäftigte erweitern. Dafür wird auch das Ausbildungsprogramm des Unternehmens intensiviert.
„Die globalen Entwicklungen im Mobilitäts- und Energiebereich, die in den vergangenen beiden Jahren besonders deutlich spürbar waren, haben ACTech zu einer Geschäftserweiterung veranlasst, mit der das Unternehmen nachhaltig wachsen soll“, erläutert Geschäftsführerin Cornelia Bahr: „Die Herstellung von Prototypen- und Kleinserien-Gussteilen für KFZ-Motoren und -Getriebe bleibt wesentliches Geschäftsfeld, wird jedoch erweitert um ähnlich gelagerte Dienstleistungen für andere Mobilitätsarten, etwa den ÖPNV auf Straße und Schiene, den Transport mit LKW und Nutzfahrzeugen oder die Schifffahrt“, so Bahr weiter. Um dies in bisheriger Qualität und Geschwindigkeit zu erreichen, erfolge die Investition. „Alle Transportfahrzeuge von Autos bis zu Lastwagen, Traktoren, Booten und Bergbaumaschinen müssen ihre Emissionen drastisch reduzieren, um die globale Erwärmung aufzuhalten. Der 3D-Druck-basierte Produktionsprozess von ACTech ermöglicht die Herstellung komplizierter Komponenten, die für neue nachhaltige Antriebssysteme unerlässlich sind“, sagt Fried Vancraen, CEO der Muttergesellschaft Materialise. „Diese Investition ist vor allem eine Investition in das Team von ACTech, das ein einzigartiges Know-how entwickelt hat, um den globalen Wandel zu nachhaltigen Antriebssystemen zu unterstützen. Wir setzen auf eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit lokalen Bildungsinstituten und Behörden, um den Lernprozess zu beschleunigen und das Team und seine Fertigungskapazitäten auszubauen. ACTech kann einen bedeutenden Beitrag zu wichtigen Entwicklungen leisten, die für eine bessere und gesündere Welt erforderlich sind“, so Vancraen weiter.
Der erste Schritt ist mit dem Erwerb einer Bestandsimmobilie im Gewerbegebiet Freiberg Ost auf Hilbersdorfer Gemarkung erfolgreich gegangen. Diese umfasst eine Nutzfläche von etwa 10.000 Quadratmetern in zwei Produktionshallen und einem Bürogebäude: „Wir haben uns für diese ressourcenschonende Lösung entschieden, weil sie angesichts der aktuellen Situation am Bau deutliche Vorteile gegenüber einem Neubau hat“, sagt Geschäftsführer Ray Wünsche. Weil die gekaufte Immobilie noch bis Frühjahr 2022 gewerblich genutzt worden sei, befinde sie sich in einem guten baulichen Zustand. Deshalb sei trotz erforderlicher Umbauten nach aktueller Planung bereits Anfang 2023 die Aufnahme der Produktion am neuen Standort möglich.
Im Herbst 2023 soll die erste Stufe der erweiterten Produktionskapazität erreicht sein. Kurzfristig sollen am zweiten Standort 100, mittelfristig bis zu 200 Mitarbeitende tätig sein. Dabei verbleibt die Rohteilfertigung – die Entwicklung und Fertigstellung von Gussformen und das anschließende Gießen – am Freiberger Stammsitz der ACTech GmbH an der Halsbrücker Straße. Der Bereich der Mechanischen Bearbeitung, die taktile Messtechnik und der Versand sollen vollständig an den neuen Standort in Freiberg-Ost umziehen.
Über ACTech
Die ACTech GmbH, mit Sitz in Freiberg / Sachsen, ist ein führender globaler Dienstleister für das Rapid Prototyping von Gussteilen aus Aluminium-, Gusseisen- und Stahlgusslegierungen. Die Unternehmensgründung im Jahr 1995 basierte auf der Entwicklung und Einführung einer 3D-Druck-Technologie für Sandgussformen und -kerne. Durch die Kombination verschiedener Technologien des Additive Manufacturing erzielt ACTech eine erhebliche Zeitersparnis gegenüber konventionellen Gießverfahren. Neben der Herstellung von komplett bearbeiteten Prototypen-Gussteilen fertigt ACTech auch Kleinserien.
Rund 380 Mitarbeitende fertigen am Stammsitz in Freiberg jährlich circa 15.000 Gussteilprototypen mit seriennahen Eigenschaften. ACTech kann auf Kundenbeziehungen zu mehr als 1.400 Kunden in 37 Ländern verweisen; der Exportanteil beträgt rund 60 Prozent. Insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Automobilindustrie, Bau- und Nutzfahrzeuge, Maritime Anwendungen, Bahntechnik, sowie Maschinen- und Anlagenbau zählen heute zu den ACTech Kunden, viele davon seit mehr als 25 Jahren.