Europäisches Wasserstoffvorhaben IPCEI: Grünes Licht für Sunfire Dresden

Die Dresdner Sunfire GmbH soll im Rahmen der „Important Projects of Common European Interest (IPCEI)" eine Millionenförderung für die Skalierung seiner Wasserstoff-Technologien erhalten. Der Elektrolyse-Spezialist gehört zu den ersten Unternehmen, denen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den vorzeitigen Maßnahmenbeginn gestattet.

Schneller, innovativer und umfangreicher. Sunfire hat sich für die Industrialisierung seiner Elektrolyse-Technologien hohe Ziele gesetzt und deshalb einen Antrag auf IPCEI-Förderung gestellt. Nun hat das Dresdner Unternehmen eine weitere wichtige Hürde genommen: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat den vorzeitigen Maßnahmenbeginn gewährt.

„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Voraussetzungen für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn schnell zu schaffen“, sagt Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. „Sunfire kann damit als eines der ersten Unternehmen im Rahmen des großen gemeinsamen europäischen Projekts loslegen. Das ist ein starkes Zeichen – auch für den Standort Deutschland und den Standort Sachsen.“

Bei Sunfire-CFO Stephan Garabet sorgt das Signal aus Berlin für große Freude: „Dass Sunfire zu den ersten Unternehmen gehört, die grünes Licht für einen frühzeitigen Projektstart erhalten, unterstreicht unsere zentrale Rolle in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Mit der IPCEI-Förderung können wir die Transformation zur industriellen Serienfertigung gestalten.“

   

Steigender Bedarf an grünem Wasserstoff

Grüner Wasserstoff ist eine Antwort auf viele der drängendsten Fragen unserer Zeit: Er ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung energieintensiver Industrien. Und er ist eine zentrale Antwort auf die Frage: Wie kann die europäische Energieversorgung unabhängiger werden? - Weil das vielversprechende Gas dringend benötigt wird, wird der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft auf europäischer Ebene auch im Rahmen von „Important Projects of Common European Interest (IPCEI)“ vorangetrieben.

Im Mai 2021 wurde der Projektvorschlag von Sunfire durch das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesverkehrsministerium für ein IPCEI-Wasserstoffprojekt ausgewählt. Die verbindliche Genehmigungsentscheidung   durch die EU-Kommission steht noch aus. Sie soll voraussichtlich noch im Sommer getroffen werden.

Die finanziellen Mittel sollen neben dem BMWK in einem erheblichen Umfang auch vom Freistaat Sachsen und des Weiteren auch vom Land Nordrhein-Westfalen (in Solingen betreibt Sunfire seit Anfang 2022 einen Standort zur Galvanisierung von Elektrolyseur-Komponenten) kommen. „Mit der Förderung können wir deutlich schneller, innovativer und umfangreicher skalieren als es uns mit unseren eigenen Mitteln möglich wäre“, erklärt Stephan Garabet.

Anfang des Jahres hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereits über das Leitprojekt "H2Giga" eine Förderung in Höhe von 60 Millionen Euro zugesichert. „Beides gehört eng zusammen“, erklärt Stephan Garabet. „Gemeinsam mit unseren Projektpartnern bereiten wir im Rahmen von "H2Giga" entwicklungsseitig die Serienfertigung unserer Druck-Alkali und Hochtemperatur SOEC-Elektrolyseure vor. Anschließend gilt es, die Technologien im industriellen Maßstab zu produzieren und anzuwenden.“