Hoyerswerda: Richtfest für Smart Mobility Lab (SML)
Auf dem Forschungscampus im Hoyerwerdaer Ortsteil Schwarzkollm entsteht mit beeindruckenden Ausmaßen von 42 Metern Höhe und rund 1 Hektar Fläche eine europaweit einzigartige Fahr- und Flugversuchshalle als Forschungsinfrastruktur für die vernetzte und automatisierte Mobilität.
Am SML werden Wissenschaftler neue Lösungen für die emissionsfreie, vernetzte, automatisierte und sichere Mobilität der Zukunft entwickeln. Dazu gehören unter anderem Projekte zum automatisierten Straßenverkehr, zu autonomen Flugsystemen sowie zu robotergestützten Anwendungen in der Landwirtschaft.
Das Investitionsvolumen beträgt über 86 Millionen Euro und setzt sich vorrangig aus Fördermitteln des Bundes und Freistaates Sachsen für den Strukturwandel zusammen. Die TU Dresden übernimmt hierfür die Bauherreneigenschaften, die Ausführung erfolgt durch das Unternehmen Goldbeck Ost GmbH. Die bauliche Fertigstellung ist für Ende 2026 und die Inbetriebnahme Januar 2027 geplant.
- Hochmoderne Infrastruktur für Mobilität der Zukunft
Das SML wird als interdisziplinäre Forschungsplattform zu Schwerpunkten wie emissionsfreier, intelligenter und sicherer Mobilität dienen. Dafür bietet das Forschungszentrum ideale Bedingungen, darunter eine vernetzte Forschungsumgebung, die komplexe Fahrszenarien realistisch abbildet. Die Forschungsprojekte reichen vom sicheren automatisierten Straßenverkehr (SivaS) über autonome Flugsysteme (TAFAS) bis hin zu Roboterlösungen in der Landwirtschaft (FarmingSwarm-Cobots, TERECULT).
- Baufortschritt und Zeitplan
Der Bau des Smart Mobility Labs verläuft schneller als geplant. Für die Tiefengründung wurden rund 1.300 Fertigteilrammpfähle mit einer Länge von jeweils 20 Metern in den Boden eingebracht, um die Lasten der künftigen Halle zuverlässig abzuführen. Der anschließende Stahlbau konnte vollständig in Sachsen realisiert werden: Alle Stützen und Fachwerke wurden in der sächsischen Stadt Treuen gefertigt; die beiden rund 100 Meter langen und jeweils 210 Tonnen schweren Hauptbinder bei Stahlbau Ruhland. Die Montage erfolgte Ende August 2025 mithilfe von drei Großkränen.
Inzwischen sind die Stahlbauarbeiten abgeschlossen, das Dach ist geschlossen und bis zum Jahresende werden auch die Fassadenarbeiten beendet sein, sodass das Gebäude noch vor dem Jahreswechsel den Status „baudicht“ erreicht. Besonders hervorzuheben ist, dass die Stahlbauarbeiten rund zwei Wochen früher als geplant abgeschlossen werden konnten. Die bauliche Fertigstellung ist für Ende 2026 vorgesehen, sodass die Inbetriebnahme Anfang 2027 erfolgen kann.
- Zukunftsfähig auch beim Energiekonzept
Ein besonderes Merkmal des Smart Mobility Labs ist das innovative und zukunftsweisende Energiekonzept: Das Gebäude soll ab 2027 zu mehr als 75 Prozent energetisch autark betrieben werden. Dafür werden eine großflächige Photovoltaikanlage, Geothermie, ein Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion sowie ein Blockheizkraftwerk mit Batterie- und Feststoffspeichern kombiniert. Die TU Dresden setzt damit nicht nur in der Forschung, sondern auch im Gebäudebetrieb ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit. Auch für die Elektromobilität ist gesorgt: Eigene Ladesäulen werden künftig direkt mit Strom aus der hauseigenen Energieversorgung gespeist.
- TU Dresden,|Campus Lausitz – Unterstützung des Strukturwandels
Die TU Dresden möchte gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik den Strukturwandel in der Region mitgestalten, um eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Entwicklung zu befördern und die Attraktivität des Freistaats Sachsens weiter zu steigern. Der Bau des Smart Mobility Labs in Hoyerswerda steht beispielhaft für die Strukturentwicklung im ehemaligen Braunkohlerevier Oberlausitz. Neben einem Ausbau der städtischen Infrastruktur und der Schaffung neuer Arbeitsplätze soll auch die Ansiedlung von Start-ups gefördert und damit insgesamt die regionale Wirtschaftsentwicklung gestärkt werden.
Das Smart Mobility Lab wird gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Der Dresden Driving Simulator wird aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert.