Softwarezentrum in Dresden entwickelt neue VW-Cloud mit
Software-Standort Dresden: Volkswagen, das Amazon-Tochterunternehmen AWS und Siemens werden in einem Forschungszentrum in der Gläsernen Manufaktur in Dresden gemeinsam neuartige Computerprogramme für die Prozesssteuerung im Autokonzern und darüber hinaus entwickeln.
Führende deutsche und US-amerikanische Technologiekonzerne stärken den Software-Standort Dresden: Volkswagen, die Amazon-Tochter AWS und Siemens werden in einem Forschungszentrum in der gläsernen VW-Manufaktur gemeinsam neuartige Computerprogramme für die Prozesssteuerung im Autokonzern und darüber hinaus entwickeln. Das hat VW-Softwareentwicklungschef Peter Garzarella gestern am Rande der Technologiemesse „Connect ec“ in Dresden mitgeteilt. Die Softwarelösungen sollen die gesamte Prozesskette vom Autoentwurf bis zur Auslieferung digital erfassen und für mehr Produktivität sorgen.Konzern baut sukzessiv Entwicklungskapazitäten in Sachsen auf
Im Zuge der jüngst vereinbarten Kooperation zwischen „Amazon Web Services“ (AWS) und VW habe Dresden von der Konzernspitze die Aufgabe erhalten, einen Teil der damit verbundenen Entwicklungsarbeiten zu übernehmen, bestätigte der sächsische Standort-Sprecher Karsten Krebs auf Anfrage. Der Zuschlag bettet sich in eine längere Entwicklung ein: Einerseits unterhält die Amazon-Tochter in der sächsischen Landeshauptstadt bereits seit Jahren ein eigenes Entwicklungszentrum für Betriebssysteme. Andererseits baut der Volkswagen-Konzern seit geraumer Zeit in Dresden neben der Elektroauto-Produktion auch Entwicklungskapazitäten auf. Dazu gehören ein Mobilitäts-Firmeninkubator und ein „Industrie 4.0“-Softwarelabor in der VW-Manufaktur: Eine Startmannschaft von 22 Spezialisten soll in diesem „Smart Production Lab“ Lösungen für hochautomatisierte vernetzte Fabriken entwickeln.
VW hofft auf mehr Produktivität durch strikte Digitalisierung
Durch die Kooperation mit Amazon will VW eine eigene Volkswagen-Industrie-Cloud kreieren. Gemeint ist damit eine „Wolke“ aus vernetzten Rechenzentren, in der die Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme aus sämtlichen 122 VW-Fabriken abgelegt und analysiert werden. Auch zugelassene Zulieferer und andere Industrieunternehmen sollen sich dort einklinken können – wobei diese „VW-Cloud“ auch stark gegen Industriespione abgeschirmt werden muss. Der Autokonzern erhofft sich von solch einer digitalen Gesamtlösung erhebliche Kostenersparnisse, eine schnellere Übertragbarkeit neuer Technologien von einem Pilotstandort auf andere Fabriken, eine Früherkennung von Produktionsstörungen und andere Vorteile.
“Als Architektur dient die neue Digital Production Platform (DPP) von Volkswagen, an die künftig alle Standorte im ?Konzern wie auch weitere Unternehmen andocken”, hatte der Konzern bereits bei der ersten Präsentation dieser Pläne erklärt. “Diese Plattform vereinheitlicht und ?vereinfacht den system- und werkeübergreifenden Datenaustausch.”