Bewerben für IPCEI: Förderung von Mikroelektronik / IKT
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat das Bewerbungsverfahren für eine Förderung von Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien mit einer Bekanntmachung im Bundesanzeiger gestartet. Im Rahmen der sogenannten „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) plant das BMWi, Forschungs- und Investitionsvorhaben bis zur ersten gewerblichen Nutzung mit den Schwerpunkten digitale Souveränität, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu fördern. Unternehmen können ihre erweiterten Projektbeschreibungen bis zum 01. Oktober 2021 einreichen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Wir wollen, dass Deutschland und Europa bei Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien souveräner und unabhängiger von Importen werden. Unsere Unternehmen brauchen sichere Lieferketten und eine leistungsstarke und breit aufgestellte Mikroelektronikbranche mit Patenten, Entwicklungen und Fertigungsstätten in Deutschland und in der EU. Mit einem gemeinsamen europäischen Projekt werden wir den Investitionen hierfür den notwendigen Schub verleihen. Ich rufe die Unternehmen auf, mutige und zukunftsweisende Investitionsentscheidungen zu treffen, um Europa bei Zukunftstechnologien wie 5G, 6G und OpenRAN stark aufzustellen.“
Bereits im Vorfeld der offiziellen Bekanntmachung hatten in einem öffentlichen Interessensbekundungsverfahren schon mehrere Unternehmen Interesse an den IPCEI-Milliarden bekundet und über 50 Projektkonzepte skizziert. Die Unternehmen haben nun bis 1. Oktober Zeit, ihre detaillierten Projektbeschreibungen einzureichen.
Mit den IPCEI-Verfahren werden Projekte mit nationalen staatlichen Mitteln gefördert, die einen wichtigen Beitrag zu Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und den strategischen Zielen der Europäischen Union leisten. Den Erfolg einer solchen europaweiten Industriepolitik zeigen die beiden bestehenden IPCEI Batteriezellfertigung und Mikroelektronik. Die Koordinierung des ersten IPCEI Mikroelektronik hatte das BMWi bereits 2017 übernommen. Zusammen mit anderen Mitgliedstaaten fördert Deutschland in seinem Rahmen innovative Ansätze in der Mikroelektronik. Hieran soll das neue IPCEI anknüpfen.
Die Initiative zu dem neuen Großprojekt hatte im Dezember 2020 Gestalt angenommen, als im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft insgesamt 19 Mitgliedstaaten eine gemeinsame Erklärung zur Schaffung einer europäischen Initiative im Bereich Mikroprozessoren und Halbleitertechnologien unterzeichneten.