Dresdner Smart Textiles Hub denkt technische Textilien neu + WFS-Angebote für die Textilindustrie

Die Born GmbH aus Thüringen hat in Dresden die Smart Textiles Hub GmbH als Schwestergesellschaft gegründet und entwickelt dort seit kurzem innovative „Smart Textiles“. Das Unternehmen hat dafür über eine halbe Million Euro in den Maschinenpark investiert. Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) hat das Projekt begleitet und plant in diesem Jahr verschiedene weitere Aktivitäten für die Branche.

High-Tech-Textilien mit besonderen Funktionen

„Smart Textiles“ sind sog. High-Tech-Textilien, die mit elektronischen Komponenten, leitfähigen Garnen und winzigen Sensoren ausgestattet sind und dank der Kombination mit verschiedenen Komponenten unterschiedliche Funktionen haben. Damit werden technische Textilien, die bereits für besondere Anforderungen in Gewebe und Verarbeitung spezialisiert sind auf eine neue Stufe der Leistungs- und Einsatzfähigkeit in einer digitalisierten Welt gehoben. Die Produkte können dann bspw. Druck, Bewegungen und Temperaturen messen und werden u.a. in der Medizin, im Sport und im Baubereich eingesetzt. Ziel ist es, die Gesundheit, die Sicherheit oder sogar die Leistungsfähigkeit zu verbessern und den Alltag zu erleichtern.

Vor diesem Hintergrund steht die Smart Textiles Hub GmbH interessierten Unternehmen und Institutionen als Partner für die Erarbeitung von textil- und elektrotechnischen Lösungen vom Prototyp bis zur Serienproduktion zur Verfügung. Dabei liegt die Expertise in der Erweiterung von Flachstrick-, Stick- und Konfektionstechnik durch Kompetenzen im Bereich additiver Fertigung, Elektronikintegration und 2D-/3D-CAD-Konstruktion, die das Portfolio um neue digitale Technologien ergänzen. Im F&E-Bereich entwickelt die Born GmbH „Smart Textiles“ seit längerem in enger Kooperation mit Universitäten und Fachhochschulen und hat u.a. mit der TU Dresden eine langjährige Kooperation. Auf dieser Basis soll das Dresdner Schwesterunternehmen das Know-how weiter ausbauen und einem breiten Kundenkreis als Dienstleister zur Verfügung stehen.

Sächsischer Gemeinschaftsstand auf Techtextil

Neben der Begleitung von Investitionsvorhaben hat die WFS das Thema technische Textilien auch im Rahmen verschiedener Projekte begleitet. Für die sächsische Textilindustrie machen diese Textilien mittlerweile einen Umsatz- und Entwicklungsanteil von über 50 Prozent aus und sind ein Bereich mit großem Wachstumspotential. Das gilt nicht nur für die branchenübergreifende Zusammenarbeit, wenn es bspw. um textilen Leichtbau oder Gesundheitstextilien geht.

Genauso interessant sind neue Absatzmärkte. Dafür organisierte die WFS im Juni letzten Jahres gemeinsam mit dem Verband der Nord-Ostdeutschen Textilindustrie (vti) erfolgreich einen Gemeinschaftsstand auf der Techtextil. Auf der Internationalen Leitmesse für Technische Textilien in Frankfurt/M. präsentierten sich 17 Unternehmen der sächsischen Textilindustrie. Dem Thema „Techtextile Nachhaltigkeit“ widmete sich im Juli eine Projektwerkstatt der WFS und diskutierte über die Bereitstellung nachhaltiger textiler Rohstoffe, umweltfreundliche Prozesschemikalien und Dienstleistungen zur techtextilen Funktionalisierung.

WFS-Projekte in 2023

In diesem Jahr werden die Themen der Projektwerkstatt „Techtextile Nachhaltigkeit“ vertieft. Dabei wird ein Schwerpunkt nachhaltige und energieeffiziente Veredlungs- und Funktionalisierungstechnologien sein. Darüber hinaus beschäftigt sich die WFS mit dem Einsatz in neuen Märkten, so z. B. mit der Anwendung von smart Textiles im Obstbau (in Kooperation mit dem Experimentierfeld zur datengetriebenen Vernetzung und Digitalisierung in Pflanzenbau und Sonderkulturen) sowie der Erschließung neuer Rohstoffe für die Branche, u.a. Hanffasern als Ausgangsstoff für die industrielle Anwendung. Zudem unterstützt die WFS mit dem Thema Robotik die Textilindustrie bei der Erschließung weiterer Optimierungspotenziale. Dazu ist ein Anwenderworkshop geplant.