Andalusien knüpft erfolgreich Kontakte mit sächsischem Halbleiterstandort

Eine Delegation mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Andalusien hat sich über den Halbleiterstandort Dresden informiert und das besondere Ökosystem der Branche in Sachsen kennengelernt. Im Ergebnis des von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) organisierten Besuchs plant Andalusien, die Absichtserklärung zur Gründung der von Sachsen initiierten Allianz der europäischen Halbleiterregionen in den nächsten Tagen mit zu unterzeichnen und den Austausch zwischen beiden Regionen zu vertiefen.

Die Teilnehmer der Delegation bekamen bei Terminen am Institut für Halbleiter und Mikrosysteme der TU Dresden, bei X-FAB Dresden und im Vodafone Tech Innovation Center einen Einblick in die sächsische Halbleiterindustrie und deren erfolgreiche Zusammenarbeit. Der fachliche Austausch und die Intention einer engeren Zusammenarbeit wurde durch Gespräche mit dem Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Oliver Schenk, sowie mit den Staatssekretären Thomas Kralinski (Wirtschaftsministerium), Matthias Weilandt (Justizministerium) und Dr. Gerd Lippold (Umweltministerium) unterstrichen.

Hintergrund der Delegationsreise sind die Bestrebungen Andalusiens, sich stärker in Richtung Hightech-Branchen und insbesondere in der Mikroelektronik zu entwickeln. Die Basis dafür bildet der vor über 30 Jahren initiierte Malaga TechPark, der die Hightech-Industrie in der Region etablierte und über die Jahre beständig weiter entwickelte. Mittlerweile ist der Campus eines der wichtigsten Wirtschaftszentren Südspaniens mit über 650 Unternehmen und knapp 25.000 Mitarbeitern. Davon sind mehr als 65 Firmen international tätig oder Global Player wie Google, Oracle, Ericsson, IBM, TDK, Accenture, Vodafone oder DEKRA. Die am stärksten vertretenen Bereiche sind IT und Software - z. B. Cybersecurity, Elektronik und Telekommunikation - sowie Ingenieur-, Beratungs- und Betreuungsdienstleistungen. Hinzu kommt ein starker FuE-Bereich für diese Felder, der auch Möglichkeiten für wirtschaftliche Kooperationen eröffnet.

Insofern gab es zahlreiche Anknüpfungspunkte für den Besuch in Dresden. Neben Informationen, wie sich der Halbleiterstandort Sachsen entwickelt hat und welche Rückschlüsse daraus für Andalusien gezogen werden können, ging es auch darum, die Zusammenarbeit zwischen der TU Dresden und der Universität Malaga auszubauen.

Besonders erfreulich ist, dass Andalusien im Ergebnis der Delegationsreise die Absichtserklärung für eine Beteiligung an der Gründung der von Sachsen initiierten Allianz der europäischen Halbleiterregionen mit unterzeichnen wird. Damit wird die Allianz um eine wichtige Hightech-Region gestärkt. Für die Mikroelektronik-Branche in Europa und ihre Wertschöpfungsketten ist das ein positives Signal.

Zum Hintergrund: Am 6. März 2023 haben in Brüssel 13 europäische Halbleiter-Regionen aus 9 Mitgliedstaaten im Rahmen eines Abendempfangs von Ministerpräsident Michael Kretschmer eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die Allianz soll den Austausch von Wissen und Referenzbeispielen fördern sowie Innovation und Kooperation stärken, um die Wertschöpfungskette dieser Industrie in Europa weiter zu entwickeln.