Freiberg: Aluminium als Material für innovative Energiespeicher
Aktuell dominiert die Lithium-Ionen-Technologie als leistungsfähigstes System den Markt der mobilen Energiespeicher. Die Reserven des Rohstoffs sind jedoch beschränkt und ihr Einsatz immer teuerer. Das erfordert alternative Speichertechnologien und Materialsysteme mit gut verfügbaren Rohstoffen und höchsten Energiedichten. Hier setzt das neue, vom BMBF geförderte, FuE-Verbundprojekt "R2RBattery" an. Unter Leitung der TU Bergakademie Freiberg erarbeiten die neun Forschungspartner in den nächsten drei Jahren ein Konzept für die Umsetzung von Aluminium-Ionen-Batterien.
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der wachsenden Anzahl an Elektrofahrzeugen steigt auch die weltweite Nachfrage nach neuen Energiespeichern. Auch im Zusammenhang mit der Nutzung von regenerativ erzeugtem Strom für Hochtemperaturprozesse wird das Speichern von Energie verstärkt notwendig werden.
Für die Auswahl geeigneter Materialien greifen die Freiberger Wissenschaftler auf einen im abgeschlossenen BMBF-Verbundprojekt "CryPhysConcept" entwickelten Algorithmus zur Materialbewertung für elektrochemische Energiespeicher zurück. Dieser bewertet neben den Materialeigenschaften auch die ökonomischen und ökologischen Aspekte. Dabei stellte sich Aluminium als geeignetes Material heraus: „Es ist das häufigste Metall der Erdkruste und lässt sich leicht herstellen sowie recyceln. Darüber hinaus entzündet es sich nicht wie Lithium an der Luft, wodurch wir eine höhere Sicherheit erreichen und es besser verarbeiten können“, erklärt Dr. Tilmann Leisegang, Verbundmanager des Vorhabens. Zudem seien Aluminium-Ionen-Batterien kostengünstiger als kommerzielle Lithium-Systeme und können mehr Energie speichern.
An dem vom BMBF mit 3,7 Millionen Euro geförderten Projekt arbeiten insgesamt neun sächsische Verbundpartner (Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik Meinsberg, Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik Dresden, Vowalon GmbH Treuen, Forschungsinstitut für Leder- und Kunststoffbahnen Freiberg, VON ARDENNE GmbH Dresden, Frolyt Kondensatoren und Bauelemente GmbH Freiberg, Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien Radeberg und Cinector GmbH Mittweida) unter Leitung der TU Bergakademie Freiberg an der Umsetzung neuer Post-Lithium-Ansätze für die elektrochemische Energiespeicherung.